Eine »inoffizielle« Geschichte des Tanzes. Ideale Lektüre für Ballettschüler wie für Feuilletonleser. Vom Palucca-Biografen Ralf Stabel.
Ralf Stabel Livres






Alexander von Swaine
Tanzende Feuerseele. Biografie
Der Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge Alexander von Swaine (1905 1990) gehörte in den 1930er bis 1950er Jahren zu den weltweit bekanntesten und profiliertesten deutschen Tänzern. Die Kritiker überboten sich in der Verwendung von Superlativen, verglichen ihn mit Harald Kreutzberg oder Vaclav Nijinsky und gaben in der Regel Swaine den Vorzug. Ausgebildet im Klassischen wie im Modernen Tanz, galt er als singuläre Erscheinung im Tanzgeschehen seiner Zeit, die Klassiker bewunderten die Differenziertheit seiner Ausdrucksmöglichkeiten, die Modernen seine tanztechnische Versiertheit. Swaine arbeitete für Max Reinhardt als Theatertänzer, trat im Film u. a. mit Marika Rökk auf und feierte als Solotänzer genauso wie mit Tanzpartnerinnen weltweit grandiose Bühnen erfolge. Für diese längst überfällige Biografie hat der Palucca-Biograf Ralf Stabel Material aus mehr als zehn Archiven ausgewertet und Interviews mit Zeitzeugen geführt.
Palucca
Ihr Leben, ihr Tanz
Die Biografie von Gret Palucca, einer Ikone des modernen Tanzes, zeichnet das Leben einer starken und streitbaren Künstlerin nach. Vor einem Jahrhundert begann das ungestüme Mädchen, den tänzerischen Raum neu zu erobern, und sorgte mit ihrem Ausdruckstanz, der durch gewaltige Sprünge geprägt war, für Begeisterung. Diese bewegende Biografie bietet Einblicke in ihr Leben und ihren Tanz in der Weimarer Republik, im Dritten Reich, in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. Palucca, die bei Mary Wigman lernte und mit Bauhaus-Künstlern arbeitete, beeinflusste das Tanztheater und den zeitgenössischen Tanz bis heute. Sie meisterte den Spagat zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und den Herausforderungen ihrer Zeit, sei es als jüdische Künstlerin im NS-Regime oder als Gründerin der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Trotz ihrer Erfolge musste sie auch Zugeständnisse machen und Niederlagen hinnehmen. Ihre Zuflucht fand sie auf Sylt und Hiddensee, umgeben von Freunden, die ihre Leidenschaft für den Tanz teilten. Ihr Andenken wird heute mit Palucca-Tanzwochen auf diesen Inseln gewahrt. Diese kluge und bewegende Biografie ist eine Hommage an eine der faszinierendsten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts und eignet sich als anregende Lektüre für verschiedene Anlässe.
Der böse Zauberer Rotbart aus dem Ballett Schwanensee, das Bauernmädchen Giselle und schließlich Othello - all diese Theaterfiguren haben Eines gemeinsam: Sie wurden von Tänzerinnen bzw. Tänzern als IM-Namen für ihre inoffizielle Tätigkeit für das MfS gewählt. Ist dies Vorsatz oder Fahrlässigkeit im Umgang mit künstlerisch gestalteten Vergehen und Straftaten? Hatte das Ministerium für Staatssicherheit im Tanz-Theater - einem Ort der künstlerischen Täuschung, Verstellung und Intrige, in dem extreme zwischenmenschliche Handlungsweisen exemplarisch vorgeführt werden - leichtes Spiel? Anhand von Dokumenten aus der Birthler-Behörde wird das Handeln von Involvierten und Betroffenen erstmalig dargestellt und auf beklemmende Weise verständlich, ohne dabei für das Handeln der Schuldigen Verständnis wecken zu wollen.
Leben und Werk von Gret Palucca (1902-93), der Begründerin des Neuen Künstlerischen Tanzes und langjährigen Leiterin der Tanzschule in Dresden