Die ersten Bayreuther Festspiele im Jahr 1876 waren nicht nur ein Medienereignis ersten Ranges, sondern auch das herausragende kulturelle Ereignis des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende Anthologie ermöglicht eine umfassende Perspektive auf die ersten zyklischen Aufführungen des Rings des Nibelungen aus der Sicht Wagners, der Mitwirkenden und der angereisten Journalisten. Die öffentlichen Darstellungen von0Lilli Lehmann (Sängerin), Felix Mottl und Heinrich Porges (musikalische Assistenz), Carl Doepler (Kostüme) und Richard Fricke (Regiemitarbeit) geben den Blick auf das ?Innenleben? der Festspiele frei. Die Kritiken komponierender Kollegen Wagners (Edvard Grieg, Camille Saint-Saëns, Peter Tschaikowsky) nehmen verstärkt interpretatorische0Aspekte der Aufführungen in den Blick. Die Berufskritiker schließlich unterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich ihrer Stellung zu Wagner, aber auch ihrer Kompetenz und des anvisierten Adressatenkreises.0Die substantiellsten Kritiken liefern Franz Gehring, Theodor Helm und Eduard Hanslick, die bissigsten Ludwig Speidel und Daniel Spitzer aus Wien sowie Albert Wolff von Le Figaro. Wagners eigener Rückblick auf die Festspiele steht am Anfang der Textsammlung, die von einem ausführlichen Vorwort des Herausgebers eingeleitet wird
Bernd Zegowitz Livres




Friedrich Nicolas Manskopf
Weinhändler, Musikaliensammler, Museumsdirektor
Friedrich Nicolas Manskopf (1869–1928) war Weinhändler und Musikaliensammler; seine in die heutige Frankfurter Universitätsbibliothek integrierte Sammlung umfasst Theater- und Konzertprogrammhefte, Konzert- und Theaterplakate, Opernlibretti, Musikhandschriften, Musikdrucke, Briefautographen von Musikern und Schauspielern und vieles mehr. Dieser Band stellt seine Sammlung und sein musikhistorisches Museum vor; im Zentrum steht jedoch nicht der Sammler Manskopf, vielmehr der Journalist, Kulturpolitiker und Ausstellungsmacher, der durch seinen Weinhandel fest in der Tradition der Familie verankert war, mit seiner Sammelleidenschaft aber ganz eigene Wege ging.
Der Dichter und der Komponist
- 533pages
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Die Studie bietet ein umfassendes Panorama der deutschen Librettistik der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ständigen Vorausblicken auf das spätere 19. und Rückblicken auf das 18. Jahrhundert sowie Seitenblicken auf die italienische und französische Opernszene. Gleichzeitig erstellt der Verfasser eine Typologie der Librettisten und arbeitet deren Profi l heraus. In den vier zentralen Kapiteln werden nach einer überblicksartigen Idealtypologie in einem zweiten Schritt einzelne Vertreter der vier Typen (der Berufsschriftsteller als Librettist: Ludwig Rellstab; der Komponist als Librettist: Richard Wagner; der Theaterpraktiker als Librettist: Eduard Devrient; der beamtete Schriftsteller als Librettist: Eduard Mörike) in sozialgeschichtlich ausgerichteten Portraits vorgestellt. Im Zentrum des jeweiligen Kapitels steht die Analyse der sozialen Verfl echtung des Textdichters: die Stellung innerhalb des Theater- und Literaturbetriebs, die Zusammenarbeit mit dem Komponisten (die Entstehungsgeschichte der Texte, die Qualität und Quantität der möglichen Mitarbeit des Komponisten), sein Selbstverständnis und sein Sozialprestige etc. Ein Lexikon der deutschen Librettisten der Ära schließt die Arbeit ab.
Richard Wagners unvertonte Opern
- 305pages
- 11 heures de lecture
Der Autor legt die erste umfassende und vergleichende Analyse aller unvertonten Opern Richard Wagners vor. In chronologischer Reihenfolge sind dies Die Hochzeit, Die hohe Braut, Männerlist größer als Frauenlist, Die Sarazenin, Die Bergwerke zu Falun, Jesus von Nazareth, Wieland der Schmied und Die Sieger . Jeder Text wird in einem eigenen Kapitel vorgestellt. Im Zentrum steht jeweils der Vergleich einer unvertonten mit einer vertonten Oper und zugleich die Frage, warum Wagner zu den unvertonten Werken keine Musik komponiert hat. Die Arbeit zeichnet die Entstehungsgeschichte der einzelnen Texte nach und zeigt auf, daß unvertonte und vertonte Opern sogenannte «Werkpaare» bilden. Diese lassen durch einen Vergleich des Aufbaus, der Handlungsführung, der Personenkonstellation etc. Rückschlüsse auf die Gründe der Nichtvertonung zu.