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Ralf Behrwald

    Der lykische Bund
    Hellenika von Oxyrhynchos
    Die Stadt als Museum?
    Rom in der Spätantike
    • Rom in der Spätantike

      • 409pages
      • 15 heures de lecture

      Die räumliche Verortung historischer Erinnerung ist in der geschichtswissenschaftlichen Forschung der jüngeren Zeit intensiv diskutiert worden. Dabei hat die Vorstellung von weitgehend einheitlichen Formen der Erinnerung jedoch bisweilen den Blick auf die Vielschichtigkeit des Phänomens verdeckt. Ein Nebeneinander unterschiedlicher Modi historischer Erinnerung lässt sich nirgendwo eingehender beobachten als im städtischen Raum der Metropole Rom während der Epoche der Spätantike. Im Zuge der Christianisierung der Stadt und ihrer Führungsschichten, im Rahmen des spannungsreichen Verhältnisses zwischen Senatsaristokratie und Kaisertum und beim Ringen um die Bedeutung Roms für das gesamte Imperium waren soziale und religiöse Gruppierungen sowie politische Akteure ständig darum bemüht, ihren Platz in der römischen Geschichte zu definieren und in der Ewigen Stadt zu verorten. Diesen vielschichtigen mentalitäts-, sozial- und religionsgeschichtlichen Prozessen gehen die 14 Beiträge des vorliegenden Bandes aus verschiedenen Perspektiven nach.

      Rom in der Spätantike
    • Die Stadt als Museum?

      Die Wahrnehmung der Monumente Roms in der Spätantike

      Die Stadt Rom und ihre Monumente waren in der Spätantike für Kaiser, Senatorenstand und christliche Autoren Bezugspunkt der Selbstdarstellung und Fixpunkt des eigenen Geschichtsbildes. Doch waren sie es für diese Protagonisten nicht in gleicher Weise. Verschiedene Geschichtsbilder bestimmten nicht nur die Auswahl der Monumente, denen das jeweilige Interesse gehörte. Sie bestimmten auch die Bedeutung, die der Vorstellung einer römischen Denkmaltopographie überhaupt zukam. Der Untersuchungszeitraum reicht von der Einrichtung der Tetrarchie im Jahr 284 bis zur Eroberung Roms durch die Westgoten 410. Am Ende dieses Jahrhunderts erreichte die christliche Auseinandersetzung mit der römischen Topographie einen vorläufigen Abschluss, der vor allem in der Dichtung des Prudentius fassbar wird. Die christliche Diskussion der römischen Denkmäler hat - mehr als die kaiserliche Sorge um die Ewige Stadt oder die senatorische Selbstdarstellung in Rom - die Vorstellung der römischen Denkmäler als einer historischen Stadtlandschaft für die Spätantike und darüber hinaus geprägt.

      Die Stadt als Museum?
    • Unter den hunderttausenden griechischen Papyrusurkunden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der mittelägyptischen Stadt Oxyrhynchos gefunden wurden, ragen drei fragmentarisch erhaltene Texte heraus, die ein historisches Werk überliefern: Seit dem ersten, 1908 publizierten Fund ist dieser Text als 'Helleniká von Oxyrhynchos' bekannt. Die Papyrustexte stammen aus dem 1. – 2. Jahrhundert n. Chr. und sind damit späte Abschriften eines ansonsten verlorenen Werkes der griechischen Geschichtsschreibung, das vermutlich im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Die Schrift, deren Anfang und Ende verloren sind, setzte wohl in der zweiten Phase des Peloponnesischen Krieges ein und berichtete die Geschichte Griechenlands und Kleinasiens bis in das frühe 4. Jahrhundert. Die Bedeutung des Papyrusfundes aus Oxyrhynchos liegt darin, dass es sich zweifellos um eine Fortsetzung der Beschreibung des Peloponnesischen Krieges durch Thukydides handelt. Wer der Verfasser ist, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Hier liegt die erste deutsche Übersetzung der für den akademischen Unterricht so wichtigen 'Hellenika' mit Einleitung und kommentierenden Anmerkungen vor.

      Hellenika von Oxyrhynchos