Ende des 1. Weltkriegs und in den Tagen der bolschewistischen Revolution kreuzen sich in einer russischen Kleinstadt die Lebenswege mehrerer Protagonisten. Der österreichische Kriegsgefangene Stefan Welser, ein junger Eisenbahningenieur, hadert mit seiner Kriegsverletzung. Sein Freund und Mitgefangener, der Lehrer Josef, sinnt auf Flucht, bis er Maria, der Tochter des Lagerarztes, begegnet. Der Student Simon ist mit den antisemitischen Anfeindungen mancher Mitgefangenen konfrontiert. Maria träumt von der Gleichstellung der russischen Frau, ihre Freundin Rahel kämpft für die Befreiung von der zaristischen Autokratie, während die Prostituierte Julija sich anzupassen versucht. Ihnen allen stehen der Kommandant des Kriegsgefangenenlagers und dessen Vater gegenüber, deren Leben durch die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des Jahres 1917 eine unerwartete Wendung erfährt. Alle suchen sie Wege, die Fährnisse ihres Lebens zu ertragen oder zu überwinden. Die Erfahrung der Freundschaft ist dafür unerlässlich.
Konrad Peter Grossmann Livres






1861: Die Beziehungen zwischen Russland und Österreich-Ungarn sind nach dem Krieg Russlands gegen die Türkei auf der Krim angespannt, weil sich die Donaumonarchie auf die Seite der Osmanen gestellt hat. Kaiser Franz Josef und Zar Nikolaus beschließen, eine Wiederannäherung ihrer beiden Länder durch ein technisches Austauschprogramm zu fördern. Der aus Linz stammende Ingenieur Peter (Pjotr Simonowitsch) Welser reist in die an den Ausläufern des Ural gelegene Kleinstadt Mirsk, um hier am Bau einer Eisenbahntrasse mitzuwirken. Der Beginn seines Aufenthalts fällt mit einer wachsenden politischen Unruhe und mit der Ermordung eines Ladenmädchens zusammen. Die Zeit in Mirsk wird für ihn wie auch für einige Bewohner des Städtchens zum Wendepunkt des Lebens.
Jede Liebe hat ihre Geschichte - und ist darum immer auch eine Liebesgeschichte. Da das Erzählen schöpferisch ist, können Beziehungsschwierigkeiten als Erzählschwierigkeiten verstanden werden. Das Buch schildert, wie solche Erzählschwierigkeiten entstehen und aufrechterhalten werden und erschließt therapeutischen Interventionen zur Entfaltung erzählten und gelebten Liebens. Konrad Grossmann folgt einem narrativen Ansatz und schließt gleichzeitig an systemische und kurzzeittherapeutische Konzepte an. Zahlreiche Dialogausschnitte machen die praktische Arbeit verständlich und nachvollziehbar. Indem das Buch neue theoretische und praktische Blickwinkel eröffnet, bietet es eine Fülle von Anregungen für die Praxis. Es wendet sich somit vorrangig an PsychotherapeutInnen, AusbildungskandidatInnen und BeraterInnen, die in den unterschiedlichsten Kontexten mit Paaren arbeiten.
Wenn Kinder größer werden
Familientherapie mit älteren Kindern und Jugendlichen
In einer Familientherapie geht es meistens um mehrere Anliegen gleichzeitig: ein gegebenes Problem beim Kind bzw. Jugendlichen, die damit verbundene Hilflosigkeit der Eltern und die Interaktion der Familienmitglieder untereinander bzw. mit der Umwelt. Konrad Peter Grossmann entwickelt drei verschiedene Formen des Fallverständnisses. Sie fokussieren auf die Entwicklung des Kindes, seinen sozialen Lebenskontext bzw. auf vergangene oder aktuell belastende Erfahrungen. Der Praxisteil des Buches folgt dem Ablauf eines Therapieprozesses und gibt Anregungen für die entscheidenden Fragen: Was kann man als Therapeut für eine gute Beziehung zu allen Familienmitgliedern beitragen? Wie lassen sich Klagen in sinnvolle Themen für die Therapie umformulieren? Wie erkundet und stärkt man die Motivation von Kindern und Jugendlichen für Veränderungen? Welche Interventionen sind im Hinblick auf die konkreten Anliegen besonders hilfreich? Wie kann man als Therapeut kreativ auf Rückfälle und Stagnation reagieren? Das Buch macht deutlich, dass der Schlüssel für Gestaltungsmöglichkeiten in allen Phasen in der therapeutischen Gesprächsführung liegt. In den Text eingebettet ist deshalb neben Fallvignetten auch das Transkript einer familientherapeutischen Sitzung.
Inwiefern unterscheiden sich männliche von weiblichen Leidenszuständen? Welche spezifischen Leidenszustände treten bei Männern auf, und wie kann Therapie optimal gestaltet werden? Der Familientherapeut Konrad Peter Grossmann führt einen lebendigen Diskurs über die Besonderheiten der Therapie mit Männern. In drei Kapiteln beleuchtet er Theorie und Praxis der therapeutischen Arbeit. Zunächst wird der Bezugsrahmen für biopsychosoziale Leidenszustände hergestellt, wobei männliche Faktoren zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Problemen betrachtet werden. Zudem wird erörtert, unter welchen Umständen Männer Therapie in Anspruch nehmen. Im zweiten Kapitel liegt der Fokus auf der praktischen Arbeit mit Männern, einschließlich der „männlichen“ Sprache, der Gestaltung der therapeutischen Beziehung durch „mitfühlende Neutralität“ und spezifischen Interventionspraktiken. Das abschließende Kapitel widmet sich der „männlichen Traurigkeit“ und behandelt Problemstellungen wie exzessives Trinken, suizidales Verhalten, Gewalttätigkeit und sexuelle Probleme. Praxisbeispiele und literarische sowie musikalische Verweise auf Männerfiguren verdeutlichen die Themen. Besonders wertvoll sind die aufgezeigten Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für die therapeutische Praxis.
Der Band beschreibt praxisorientiert das Vorgehen in der systemischen Einzeltherapie. Er erläutert Grundsätze der Prozess- und Beziehungsgestaltung sowie der Modellbildung dieses Therapieansatzes. Ein besonderer und bislang in der Theorie wenig thematisierter Schwerpunkt ist jener der prozessualen Einbettung therapeutischer Interventionen. Der erste Teil des Buches fokussiert das therapeutische Erstgespräch und damit assoziierte Themenstellungen – seine Prozessarchitektur, Fragen therapeutischer Modellbildung und Diagnostik, das Konzept der Potenziallandschaft, die Idee der Leitdifferenz und das Entwickeln der therapeutischen Bindung. Der nächste Teil ist therapeutischen Folgegesprächen gewidmet – Ihrer Prozessstruktur, der Selektion von zentralen Stundenthemen, dem Vorgang therapeutischer Verwandlung, der Nutzung und dem Verständnis therapeutischer Interventionen sowie der langfristigen Gestaltung der Therapiebeziehung. Im Mittelpunkt des folgenden Abschnittes stehen therapeutische Zwischenevaluierungen und Therapieabschlüsse – in diesem Zusammenhang ist ausführlich von der Langsamkeit von Therapie die Rede. Abschließend wird auf grundsätzliche Überlegungen zur Wirkung und zu den Grenzen systemischer Einzeltherapie eingegangen.
Paarprobleme entstehen meist nicht von heute auf morgen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Das gleiche gilt für den professionell begleiteten Weg zurück zu einer erfüllten Paarbeziehung: Paartherapie setzt einen Lernprozess in Gang, der seine Zeit braucht. Konrad Peter Grossmann beschreibt in diesem Buch, wie langsame systemische Paartherapie durch kleinräumige, wiederholte, multimodal gestaltete Interventionen wirken kann. Er widmet sich zunächst grundsätzlichen Fragen der Definition, des Kontextes und der Thematik von Paartherapie und wendet sich dann der Gestaltung des therapeutischen Settings und der therapeutischen Beziehung zwischen Klienten und Berater zu. Anhand zahlreicher Fallbeschreibungen beschreibt Grossmann Möglichkeiten der Überwindung von Stressbelastungen bei Paaren, wie sexuelles Unglück, Gewalt oder Untreue. Dazu stellt er unter anderem Techniken der negativen wie positiven Externalisierung, der Visualisierung und der Zeitlinienarbeit vor, die diese Verarbeitungsprozesse unterstützen. Überlegungen zu den Grenzen der Paartherapie beschließen das Buch.
Im Zentrum dieser wissenschaftlichen Arbeit stehen drei zentrale Fragestellungen - jene der Gestaltung der Inhalts-, Beziehungs- und Prozesskompetenz systemischer Therapeuten. Aufbauend auf neurobiologischen, systemischen, behavioralen und personzentrierten Modellbildungen bzw. Karten wird ein multimodales Problem-Lösungs-Modell skizziert, eine Landkarte therapeutischer Beziehung ausformuliert sowie eine Makro-, Meso- und Mikroarchitektur des Therapieprozesses entworfen. Dies mündet in ein differentielles Indikationsmodell systemtherapeutischer Intervention. Theoretische Darstellungen werden hierbei jeweils durch therapeutische Dialogausschnitte ergänzt und veranschaulicht.
Grossmann trägt Erzählstimmen von Praktikern, Forschern, Klienten und Systemtheoretikern rund um das Wirken systemischer Therapien zusammen - und findet Gemeinsames: die Selbstwirksamkeit von Klienten, die Diskontinuität von Problemlösungsprozessen, vielfältige therapeutische Lösungszugänge und relevante Wirkfaktoren und -prozesse. Darauf aufbauend wendet sich das Buch der Frage zu, wie Therapeuten zur Entfaltung der Selbstwirksamkeit von Klienten beitragen können.