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Uwe Siegmund

    Privatisierungspolitik in Ostdeutschland
    • Privatisierungspolitik in Ostdeutschland

      Eine politökonomische Analyse der Treuhandanstalt

      Zehn Jahre nach der Vereinigung hat Ostdeutschland wirtschaftlich noch nicht zu Westdeutschland aufgeholt, was bei realistischer Einschätzung der Ausgangslage in so kurzer Zeit auch nicht zu erwarten war. Im Zuge der Vereinigung wurden jedoch gravierende Fehler gemacht, die die Entwicklung der ostdeutschen Wirtschaft bis heute belasten. Oft wurde betont, dass die Zeit drängte, was zu unvermeidbaren Fehlern unter dem Druck schnellen Handelns führte. Es war notwendig, das westdeutsche Regelwerk an Gesetzen und Institutionen rasch zu übernehmen, um einen einheitlichen Wirtschaftsraum zu schaffen. Dabei wurde die ostdeutsche Wirtschaft in ein Regulierungsgerüst gezwungen, das bereits in Westdeutschland die Marktkräfte einschränkte. Einige der begangenen Fehler könnten aus ökonomischer Sicht gerechtfertigt werden, da es keine realistischen Alternativen für die Politik gab. Allerdings spielen in der Politik nicht nur gesamtwirtschaftliche Vor- und Nachteile eine Rolle; spezifische Gruppeninteressen und Machterhalt sind ebenfalls entscheidend. Oft werden Entscheidungen zugunsten politischer Gewinne getroffen, auch wenn sie volkswirtschaftlich weniger vorteilhaft sind. Zu Beginn der Vereinigung musste eine grundlegende Entscheidung über den Umgang mit den staatseigenen Betrieben und dem Vermögen der DDR getroffen werden.

      Privatisierungspolitik in Ostdeutschland