Von Sherlock Holmes und Hitchcock bis zu Mike Leighs Sozialkomödien, von Mary Poppins bis zu 28 Tage später – London zeigt sich in vielen filmischen Facetten. Mal ist die Metropole unauffällig im Hintergrund, mal bestimmt sie aktiv das Geschehen auf der Leinwand. Der Blick auf das filmische London eröffnet faszinierende Streifzüge durch Raum und Zeit. Ob als dramatischer oder komödiantischer Schauplatz, die Geschichten spiegeln die bauliche Entwicklung und Mode wider und verdichten soziale Konflikte, Mentalitäten und kulturhistorischen Wandel. Zwischen viktorianischer Unterkühlung und modernen Straßenkämpfen wird die Suche nach den Facetten der Leinwand-Stadt auch zur Annäherung an den Geist der realen Stadt London, mit all ihren Widersprüchen. Das Buch ergänzt sich durch Besprechungen herausragender Filme und wichtiger Protagonisten der Londoner Filmszene, sowohl historisch als auch zeitgenössisch. Für Besucher der Olympiastadt von 2012, die die Schauplätze der Filmgeschichte erkunden möchten, hat Tino Jacobs Spaziergänge zu den interessantesten Locations sowie einen umfangreichen Serviceteil zum Thema 'Film in London' zusammengestellt.
Tino Jacobs Livres



Eine Fallstudie zur Festigung unternehmerischer Macht am Beispiel des größten deutschen Zigarettenherstellers im 20. Jahrhundert. Philipp Reemtsma (1893-1959) wurde schon zu Lebzeiten als »deutscher Zigarettenkönig« bezeichnet. Sein noch junges Unternehmen erreichte in den 1920er Jahren eine marktbeherrschende Stellung und lenkte bald die Geschicke der gesamten Branche. Wie waren der rasante Aufstieg und die Festigung dieser Stellung möglich? Der Autor analysiert erstmals die Machttechniken und Machtbeziehungen eines Unternehmens, das in beispielloser Weise auf das Handeln seiner Konkurrenten Einfluss nehmen konnte und auch die regulativen Rahmenbedingungen der Industrie mitgestaltete. Netzwerke und beste Kontakte zur Ministerialbürokratie gehörten ebenso dazu wie Zuwendungen für die NS-Elite in Millionenhöhe. Die von Reemtsma gepflegte paternalistische Haltung gegenüber der Konkurrenz fand ihre Fortsetzung in der Frühzeit der Bundesrepublik. Aus diesem Grund wird das Beispiel des größten deutschen Zigarettenherstellers zu einer Fallstudie moderner unternehmerischer Macht zwischen Kontinuität und Wandel, bei der in komplexer Weise zentrale Fäden deutscher Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts zusammenlaufen.