Felicias Reise

Felicias Reise durch die Öde Landschaft des mittelenglischen Industriereviers, durch billige Cafés und schummrige Pubs, ist ein Roadmovie der neunziger Jahre und zugleich eine Reise in die Abgründe menschlicher Triebe und Leidenschaften. Felicia, siebzehn Jahre alt, ist ein einfaches katholisches Mädchen vom Lande, schwanger geworden von ihrer ersten und einzigen Liebesnacht mit Johnny, der daraufhin wieder nach England verschwindet. Mit gestohlenem Geld und zwei Plastiktüten reist Felicia über die irische See, um Johnny zu suchen. Er arbeite, so hat er ihr erzählt, in einer Rasenmäherfabrik. Mehr weiß sie nicht. Auf ihrer Suche trifft sie Mr. Hilditch, einen wohlgenährten Mittvierziger mit seinem altmodischen grünen Auto. Er ist unerwartet hilfsbereit, immer zur Stelle, wenn Felicia ihn braucht, offensichtlich rührend besorgt um seine todkranke Frau, und überhaupt ein selbstloser Helfer einsam herumstreunender junger Mädchen. Was steckt hinter der Hilfsbereitschaft des freundlichen Kantinenleiter? Was ist mit seinen kleinen Freundinnen vor Felicia geschehen? Was steht am Ende von Felicias Reise - kleinbürgerliches Glück oder Alptraum? Mit unvergleichlichem Einführungsvermögen in seine Charaktere zeigt der große irische Erzähler William Trevor in diesem spannenden neuen Roman, wie an den äußersten Extremen menschlicher Erfahrung die Kriterien für Gut und Böse, Glück und Unglück verschwimmen. „Nicht nur ein Thriller, sondern die Erkundung zweier Schattenwelten, in denen dank Trevors Beschreibungskunst mehr Normalität nistet, als zarten Gemütern lieb sein kann.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung