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Die Tschetschenen gelten seit Jahrtausenden als das älteste und freiheitsliebendste Volk des Kaukasus. Sie kämpften fast vierhundert Jahre lang gegen russische und sowjetische Kolonialtruppen. Die Deportation des gesamten tschetschenischen Volkes 1944 durch den kommunistischen Diktator Stalin hat den tiefsitzenden Freiheitswunsch des Bergvolkes verstärkt. Die einseitige Unabhängigkeitserklärung Tschetscheniens vom 8. November 1991 unter dem frei gewählten Präsidenten Dschochar Dudajew, einem ehemaligen General der Strategischen Bombenfliegerkräfte der Sowjetunion, verstieß gegen das Völkerrecht. Die Russische Föderation verhängte eine Wirtschaftsblockade über Tschetschenien und versuchte mehrere Jahre lang vergeblich mit Geheimdienstoperationen die Regierung Dudajew zu stürzen. Die Verhandlungsoption, die immer bestand, wurde nie genutzt. Am 11. Dezember 1994 überfielen dann russische Truppen Tschetschenien unter dem Bruch des KSE- Vertrages. Die Entscheidung zum Überfall hat der Nationale Sicherheitsrat der Russischen Föderation vermutlich aus wahltaktischen Gründen gefällt. Der operativ-taktische Plan von Verteidigungsminister Pawel Gratschow zur Zerschlagung der tschetschenischen Streitkräfte scheiterte. Die tschetschenischen Widerstandskämpfer brachten den russischen Truppen eine Niederlage bei, die schlimmer war, als das Debakel in Afghanistan. Sie erzwangen die militärische Entscheidung im August 1996 in einer offenen Feldschlacht um die Hauptstadt Grosny. Danach war der Friedensschluß von Chassaw-Jurt zwischen Feldkommandant Aslan Maschadow und Alexander Lebed, dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, möglich. Die russische Regierung hat in Tschetschenien ihre politische Unschuld verloren. Sie ist für den Tod von 80.000 Menschen in der Kaukasus-Republik verantwortlich, 80.000 Bürgern der Russischen Föderation. Der Test von Vakuum-Bomben und neuen Chemiewaffen in Tschetschenien, die Aufstellung der neuen 58. Armee im Militärbezirk Nordkaukasus unter Bruch des KSE- Vertrages und die erbarmungslosen jahrelangen Bombenangriffe auf tschetschenische Dörfer haben dem internationalen Ansehen der russischen Regierung schwersten Schaden zugefügt. Das Buch ist trotz der harten Kritik an den russischen Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien eine Liebeserklärung an das demokratische Rußland und plädiert für eine Einbindung der Russischen Föderation in die NATO und die EU. Die Reihe Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost- West-Konfliktes analysiert in Handbuchform bewaffnete Auseinandersetzungen nach 1989/90 und bereitet eine Vielzahl von Fakten und Quellen auf. Jeder Band verfügt über Chronologien, Karten, Biographien wichtiger Personen, eine Übersicht über Parteien und Organisationen, eine Auswahlbibliographie und ein umfangreiches Register. Im thematischen Mittelpunkt stehen bewaffnete Konflikte, bei denen UN-Blauhelmsoldaten zum Einsatz gekommen sind. Der Herausgeber der Reihe und Autor des Bosnien-Handbuches, der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und Schriftsteller Dr. Hans Krech aus Halle/S., ist am Deutschen Orient-Institut in Hamburg als freier Mitarbeiter tätig. Die Reihe ist für politische Entscheidungsträger, Parteien und Organisationen, die Bundeswehr, Historiker, Friedensforscher, Politikwissenschaftler, Studenten, Lehrer, Vertreter der Wirtschaft und Journalisten von besonderem Interesse.
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Der russische Krieg in Tschetschenien (1994 - 1996), Hans Krech
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- 1997
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