Spätromantiker

Der Band bietet einen nützlichen Leitfaden durch das Gesamtwerk von Eichendorff und E. T. A. Hoffmann und setzt die beiden Antipoden der Romantik reizvoll zueinander in Beziehung. Wolfgang Nehring versammelt eine Reihe ergebnisreicher, überarbeiteter Aufsätze, die die Werke dieser bedeutendsten Dichter der deutschen Spätromantik beleuchten. Ihre Werke sind durch tiefe geistige und atmosphärische Gegensätze gekennzeichnet. Oft wurden sie von Zeitgenossen und späteren Lesern einseitig betrachtet. Doch die Unterschiede verdecken nicht, dass beide Autoren zusammen das poetische Panorama der spätromantischen Epoche ausmessen. Weder Eichendorff als harmloser Sänger noch Hoffmann als Gespensterseher sollten reduziert werden. Die Arbeiten stellen die beiden Autoren erstmals nebeneinander und zeigen überraschende Gemeinsamkeiten im Denken auf. Sie beleuchten die Modernität Eichendorffs und den Kunstverstand Hoffmanns. Die Kapitel diskutieren weltanschauliche, psychologische, ästhetische, strukturelle und stilistische Aspekte. Dabei werden zentrale Prosawerke Eichendorffs (wie "Ahnung und Gegenwart", "Das Marmorbild", "Dichter und ihre Gesellen") und Hoffmanns (wie "Der goldne Topf", "Der Sandmann", "Die Elixiere des Teufels") analysiert und innovativ gedeutet.