Martin Noe͏̈l, Venedig

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Während eines Streifzugs entdeckt Noël in einem Schaufenster Pigmente aus natürlichen Materialien wie Siena-Erde und Malachit. Fasziniert von der haptischen und visuellen Qualität der Farben, beschließt er, während seines Aufenthalts in Venedig nicht nur zu sehen, sondern auch vor Ort zu arbeiten. Er kauft Postkarten mit typischen Motiven wie der Rialto-Brücke und dem Markusplatz, die er als Träger für seine Pigmentarbeiten nutzt. Mit einem schwarzen Ölstift übermalt er die Motive, um den touristischen Blick auf Venedig abzulenken. In mehreren Arbeitsschritten streut er Pigmente auf den Untergrund, wobei jedes Pigment unterschiedlich reagiert. Die verschiedenen Erden und Farben entwickeln auf dem schwarzen Grund unterschiedliche Intensitäten. Unebenheiten und Schattierungen sorgen für dynamische Effekte. Im letzten Schritt entfernt Noël mit einem Stift Farbe, um eine Zeichnung in Schwarz oder Weiß zu schaffen, die das Augenpaar herausarbeitet. Die Namen der Pigmente verweisen nicht nur auf Farben, sondern auch auf deren Herkunft, die Noël mit den Namen von Vaporetto-Stationen in Venedig verbindet. Diese Titel beziehen sich auf Orte des Wartens und Innehaltens, nicht auf das touristische Fortbewegungsmittel selbst.