Die Architektur, die Tradition und der Ort

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Mit den sich rasch wandelnden ökonomischen und ökologischen Bedingungen des ausgehenden Jahrtausends hat sich ein tiefgreifender kultureller Wandel vollzogen. Viele Vorschläge der Avantgardisten scheinen heute ihre praktische und theoretische Grundlage verloren zu haben. Gegen die globale Gleichmacherei formiert sich kultureller Widerstand, auch in der Architektur und im Städtebau. Tugenden wie Zurückhaltung, Schlichtheit und Dauerhaftigkeit – traditionell geschätzte Eigenschaften – rücken wieder in den Vordergrund und erscheinen oft als neu und originell. Dabei wird häufig übersehen, dass es auch in der modernen Architektur Beispiele gibt, die Tradition und Ort respektieren und darauf abzielen, besondere Orte der Identität zu schaffen. Das Buch präsentiert theoretische Essays und exemplarische Entwürfe aus ganz Europa, die zeigen, wie im 20. Jahrhundert versucht wurde, solche Orte zu gestalten. Die ausgewählten Fallbeispiele sind historisch relevant und bieten zudem 'gute' architektonische und städtebauliche Lösungen. Ziel ist es, den heute verbreiteten Nichtorten konkrete, nicht nostalgische Alternativen gegenüberzustellen und diese historischen Reflexionen für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur fruchtbar zu machen.