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„Ecuador ha sido, es y será país amazónico“ - dieser Satz prägte über 50 Jahre das nationale Selbstverständnis Ecuadors. Nach einer militärischen Auseinandersetzung hatte der Andenstaat im Jahre 1942 rund 200.000 qkm im Amazonastiefland sowie seinen einzigen schiffbaren Zugang zu der wichtigsten Wasserstraße Südamerikas an den südlichen Nachbarn Peru verloren. Das „Protokoll von Rio de Janeiro“ besiegelte diesen Verlust und stand seither für ein nationales Trauma. Ursprünglich jedoch spielte das Amazonastiefland eine eher untergeordnete Rolle für den Entwurf der ecuadorianischen Nation: Erst im Kontext des Grenzkonfliktes mit Peru wurde eine Amazonas-Tradition Ecuadors „erfunden“ und systematisch in den nationalen Diskurs eingeschrieben. Dies wird vor dem Hintergrund kulturtheoretischer Ansätze zu Identität und imagined communities am Beispiel von zwei Kollektivsymbolen aufgezeigt: der historischen Figur des Amazonasentdeckers Francisco de Orellana und der logoisierten nationalen Landkarte. Die Debatte um alternative Entwürfe der ecuadorianischen Nation, die seit Mitte der 80er Jahre vor allem von der indigenen Bewegung eingefordert wird, begünstigte auch eine politische Annäherung an den „Erzfeind“ Peru bis hin zu einem Friedensvertrag im Oktober 1998.
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Ecuador und die Erfindung des "país amazónico", Elisabeth Braune
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- 2000
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