Imhoff, Indienfahrer

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Die sorgfältig edierten Briefe und Bilder Imhoffs sowie zahlreiche Dokumente ergeben einen spannenden Lebensroman aus dem 18. Jahrhundert. 1767 bricht Christoph Adam Carl von Imhoff nach London auf, um als Miniaturmaler Fuß zu fassen, denkt jedoch bald an Militärdienste in Indien. 1769 erhält er eine Stelle bei der »East India Company« und lernt auf der Seereise nach Madras den späteren Generalgouverneur Warren Hastings kennen. Zwischen Hastings und Imhoffs Frau Marian entwickelt sich eine Liebesaffäre, die zu einem Skandal führt: Imhoff soll seine Frau an Hastings verkauft haben. Die Edition bringt Licht in diesen Vorfall. Nach seiner Rückkehr aus Indien 1774 baut Imhoff ein Schloss, übernimmt sich finanziell und heiratet Louise von Schardt, die Schwester von Charlotte von Stein. Seine Reisebeschreibungen und Briefe bieten anschauliche Zeugnisse über die Londoner Kunstszene, die monatelange Seereise und das exotische Indien. Auch die Jahre nach seiner Rückkehr sind dokumentiert. Die sorgfältig editierten Texte, einschließlich Dokumenten und Äußerungen aus Imhoffs Umfeld, etwa von Goethe und Karl Ludwig von Knebel, ergeben einen spannenden Lebensroman. Diese literarisch und sozialgeschichtlich aufschlussreichen Texte werden durch Illustrationen mit indischen Motiven, Miniaturporträts und Karikaturen kunsthistorisch bereichert. Im Oktober 2002 wurde das Werk mit dem Preis »Bücher des Jahres 2002« ausgezeichnet.