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Die 'Pathologie' entwickelte sich im 19. Jahrhundert zur medizinischen Spezialdisziplin und bildete das Fundament der naturwissenschaftlichen Medizin. Durch die Obduktion verstorbener Patienten wurde systematisch Wissen über krankhaft veränderte Organe, Gewebe und Zellen erlangt, wobei diese Entwicklung vor allem in Berlin ihren Ursprung hatte. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Evolution der Pathologie im ersten Halbjahr des 20. Jahrhunderts, als die Humanmedizin zunehmend therapeutisch orientiert wurde. Der Vergleich zwischen Berlin und London zeigt zwei unterschiedliche Entwicklungslinien auf. In Berlin lag der Fokus der Pathologie auf der Arbeit im Leichensaal, während in London nach 1900 eine 'klinische Pathologie' entstand, die sich mehr auf lebende Patienten konzentrierte. Hierbei wurden Körperflüssigkeiten und Gewebe im Labor noch zu Lebzeiten des Patienten untersucht. Diese unterschiedlichen Ansätze spiegeln die jeweiligen sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ethisch-moralischen Rahmenbedingungen in beiden Städten wider. Die zentrale Frage bleibt: Medizin am Toten oder am Lebenden? Sie verweist auf die länderspezifischen kulturellen Unterschiede in der medizinischen Praxis des 20. Jahrhunderts.
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Medizin am Toten oder am Lebenden?, Livia Prüll
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- 2003
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