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Deutsche Widerspiele der Französischen Revolution

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Die Französische Revolution wurde in Deutschland von Anfang an als Schauspiel und Spektakel wahrgenommen, was sich in der Selbstinszenierung der Revolution als „Schauspiel der Geschichte“ widerspiegelt. Diese Sichtweise rechtfertigte den Distanzierungsmodus des Zuschauers, der sich unbetroffen wähnte. Dadurch konnte die Revolution von der Straße in den Geist sublimiert werden, was ihre ästhetische Dimension und epistemische Bedeutung für die Geschichtsauffassung erhöhte. Diese Wahrnehmung wurde grundlegend verändert, als sie sich selbstreflexiv verstand und ihren Darstellungsmodus repräsentierte. Besonders auffällig ist dies in der Form des Spiels-im-Spiel, was zur Konsequenz hat, dass die Reflexion der Französischen Revolution in bedeutenden Werken der deutschen Dramatik fast ausschließlich diese Dramaturgie nutzt. So bildet sich eine über zwei Jahrhunderte stabile Darstellungs- und Deutungstradition heraus. Die Arbeit untersucht einschlägige Dramen von Goethe, Tieck, Büchner, Schnitzler, P. Weiss und H. Müller und zeigt eine geschlossene Traditionslinie bis zum späten Dürrenmatt auf. In dieser wird das selbstbezügliche Spiel, das den politischen Mythos der Revolution ästhetisch entmythisiert, zu einer umfassenden Kritik des modernen Geschichtsverständnisses, die auch die Grenzen der Dramenform thematisiert.

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Deutsche Widerspiele der Französischen Revolution, Ulrike Dedner

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2003
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