Lehren und Lernen - aber wie?

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Jeder weiß, was guter Unterricht ist. Doch wieso sind Deutschlands Schulen oft das Experimentierfeld für unausgegorene, empirisch ungeprüfte Ideen? Lehrer setzen Methoden wie „Lesen durch Schreiben“ ein, obwohl bekannt ist, dass sie leistungsschwächeren Schülern schaden. Konzepte wie jahrgangsübergreifendes Lernen, Individualisierung und Heterogenität sollen die Unterrichtsqualität verbessern, während offene Methoden wie Freiarbeit und Projektarbeit die Selbstständigkeit der Schüler fördern sollen. Gibt es empirische Belege für diese Erwartungen? Vor 20 Jahren begann ich, nach fundierten Beweisen für diese „Innovationen“ zu suchen und fand heraus, dass lange Stationenarbeit im Vergleich zur direkten Instruktion zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Nur kurze, segmentierte Stationenarbeit erreicht vergleichbare Resultate wie direkte Instruktion. Seit der ersten Auflage sind in den USA viele experimentelle Forschungen zu Lehr- und Lernbedingungen durchgeführt worden, die in die Neubearbeitung eingeflossen sind. Im Gegensatz zu Hatties „Visible Learning“ stützt sich die Neubearbeitung auf experimentelle Forschungen. In Bereichen, in denen Meta-Analysen auf experimentellen Studien basieren, stimmen meine Schlussfolgerungen mit Hatties überein. In anderen Bereichen, wie Gruppenarbeit und Hausaufgaben, ergeben sich jedoch erhebliche Unterschiede, die möglicherweise zu weiteren Forschungen führen und die Pädagogik als Wissenschaft v