Um Kopf und Kragen

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Eine ehrlich, scharfsinnig und unsentimental erzählte Geschichte aus einer Zeit, die von unserem Leben heute Lichtjahre entfernt zu sein scheint. Der 19-jährige Ulrich Frodien, gerade von einer schweren Kriegsverletzung genesen, wird von der sowjetischen Militärregierung zu Demontagearbeiten bei den Leuna-Werken abkommandiert. Bei einer Gesundheitsuntersuchung gesteht er in einem unerklärlichen Moment der Ehrlichkeit, dass er an der Ostfront gedient hat. Die russische Ärztin bemerkt erstaunt, dass er der einzige deutsche Soldat in ihrer Praxis ist, der dort gekämpft hat, und fragt sich, wie der Krieg gewonnen werden konnte, wenn so wenige Deutsche in Russland waren. Ulrich und seine Familie sind als heimatlose Flüchtlinge in Sachsen gelandet, in einem Gebiet, das nach dem Krieg mit den Amerikanern getauscht wurde. Ihr Leben ist karg, viele stehen am Rande des Verhungerns, und die Zukunft ist ungewiss. Es wird schnell klar, dass das alte Mitteldeutschland zu einer sowjetischen Musterkolonie umgestaltet werden soll. Funktionäre bestimmen das Geschehen, Holzbaracken aus der Nazi-Zeit sind allgegenwärtig, und Widerstand kann lebensgefährlich sein. Der Alltag ist oft zermürbend, doch gleichzeitig gibt es eine fiebrige Lebenslust.