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"Mir leben die Toten ..."

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Gustav Landauers Programm des libertären Sozialismus zählt zu den faszinierendsten, facettenreichsten Lehren, die der Anarchismus in Deutschland jemals hervorgebracht hat. Unter den repressiven gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des kaiserlichen Obrigkeitsstaates gestaltete der selbsternannte „Antipolitiker“ den utopischen Entwurf eines freiheitlich-sozialistischen Menschheitsbundes. Hierbei betrieb er eine schöpferische Aneignung höchst unterschiedlicher Denktraditionen und -richtungen. So verknüpfte Landauer beispielsweise Botschaften alttestamentarischer Propheten mit Überlieferungen mittelalterlicher Mystiker, literarischen Werken entlehnten Weltbildern und Theorieelementen anarchistischer Klassiker. Im Gegensatz zu der von ihm mit bemerkenswerter Weitsicht kritisierten marxistischen Ideologie ist seine strikt antidogmatische Lehre nicht vom Lauf der Geschichte eingeholt worden. Die Zeitlosigkeit seines Gemeinschaftsideals liegt darin begründet, dass es nicht auf der Annahme historischer Gesetzmässigkeiten fusst, sondern die geistig-moralischen Ressourcen des Individuums als entscheidende Faktoren revolutionärer Prozesse darstellt. Frank Pfeiffers Untersuchung versucht die Genese dieser utopischen Theorie vor dem Hintergrund der bewegten, von Kunst, Kampf und Kontemplation gleichermassen geprägten Vita ihres Urhebers nachzuzeichnen. Die Berücksichtigung möglichst vieler biographischer Stationen und Betätigungsfelder soll dem besonderen Charakter der von Gustav Landauer entwickelten Lehre Rechnung tragen, eines wahrhaften Lebenswerkes, das sich Massstäben herkömmlicher politischer Programmatik weitgehend entzieht.

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"Mir leben die Toten ...", Frank Pfeiffer

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2005
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