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Gerd Koenen hat die Geschichte der deutschen Ostorientierung zwischen 1900 und 1945 umfassend erforscht und eindrucksvoll dargestellt. Das Spannungsfeld aus Überlegenheits- und Minderwertigkeitsgefühlen sowie heftigen Attraktionen und Phobien war nicht nur Nährboden für totalitäre Ideologien, sondern auch Ausdruck eines Grundkonflikts der Deutschen. Erst nach 1945 und dem zweiten verlorenen Weltkrieg verabschiedeten sie sich endgültig von der Vision einer Zukunft im „Osten“. Seit dem Mittelalter hat der „Osten“ die Phantasie der Deutschen immer wieder entfacht. Am Ende des 19. Jahrhunderts und während der beiden Weltkriege entstand ein Rußland-Komplex, der die deutsche Ostorientierung zu einer ernsthaften Alternative für den „langen Weg nach Westen“ werden ließ. Die Oktoberrevolution wurde von vielen als Auftakt zu größeren Ereignissen gesehen, und nicht nur Kommunisten erkannten in einer Zusammenarbeit mit dem bolschewistischen Rußland eine Chance, dem Diktat der Siegermächte von Versailles zu entkommen. Gleichzeitig brachen rassistische Ressentiments gegen Slawen und besonders Ostjuden immer wieder auf. Am Ende dieser Epoche dominierten die „Lebensraum“-Konzepte der Nationalsozialisten, die Expansions- und Vernichtungspläne im deutschen Rußland-Komplex vorantrieben.
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Der Russland-Komplex, Gerd Koenen
- Langue
- Année de publication
- 2005,
- État du livre
- Très bon
- Prix
- 25,99 €
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