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Die Kreisleiter der NSDAP waren nach den Gauleitern die wichtigsten Repräsentanten des NS-Regimes auf regionaler Ebene, jedoch fand ihre Rolle in der Forschung bislang wenig Beachtung. Am Beispiel des Gaues Weser-Ems, der den heutigen niedersächsischen Regierungsbezirk Weser-Ems und Bremen umfasst, wird die Rekrutierung und Tätigkeit der Kreisleiter untersucht. Es zeigt sich, dass diese nicht die in der NS-Propaganda dargestellte „braune Elite“ waren: Einige traten erst am 1. Mai 1933 in die NSDAP ein und gehörten zur verachteten Kategorie der „Maiglöckchen“, andere hatten Vorstrafen oder begingen Unterschlagungen an Parteigeldern. Ein Kreisleiter stellte sich nach seiner Ernennung als Halbjude heraus, verlor zwar sein Amt, konnte aber auf persönliche Anweisung Adolf Hitlers in der NSDAP bleiben. Zudem ist die Übertragung des Begriffs „nationalsozialistische Polykratie“ auf die Kreisebene nicht haltbar. Die Zusammenarbeit zwischen Landrat und Kreisleiter war nicht von Machtkämpfen geprägt, sondern von Desinteresse der Kreisleiter an der Verwaltungsarbeit. Wo es zu Übergriffen kam, lagen die Ursachen in den handelnden Personen und nicht im politischen System des Dritten Reiches. Der Polykratiebegriff muss somit in der Geschichtswissenschaft neu überdacht werden.
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Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser-Ems, Michael Rademacher
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