Einstrich - Keinstrich

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18 Monate in der NVA, begleitet von der Stasi: ein eindringliches Zeugnis einer Grenzerfahrung. Der Autor, Joerg Waehner, schildert seine Erlebnisse in der DDR, als er 1982 nach einer Denunziation in Karl-Marx-Stadt verhaftet und verhört wird. Die Vorwürfe reichen von „staatsfeindlicher Hetze“ bis zu „geplanter Republikflucht“. Trotz fehlender Beweise wird er vom MfS bestraft: Auslandsreisen werden ihm untersagt, und er wird sofort zum Militär eingezogen. Dies führt zu 18 Monaten im Pionierbataillon-7 in Pirna, weit entfernt von seiner Heimat und getrennt von seiner Geliebten Inka, deren Ausreiseantrag genehmigt wird. Waehners NVA-Tagebuch dokumentiert das Leben in der Zwangsgemeinschaft, den monotonen Dienst und die rauen Vorgesetzten, während er auch nach seinem Urgroßvater sucht, der dort in der Nazizeit ums Leben kam. Er kämpft mit Einsamkeit und dem Verdacht, weiterhin beobachtet zu werden. Nach der Wende wird dieser Verdacht durch seine Stasi-Akte bestätigt, die detaillierte Informationen über sein Leben und die Berichterstattung über ihn enthält. Durch die Kombination von Tagebuchaufzeichnungen und Dokumenten entsteht ein beklemmendes Bild eines Systems, das den Einzelnen entwürdigt und instrumentalisiert, jedoch nicht immer brechen kann.