"Nur Stückwerk, lauter Scherben"

Ada Mahr (1897–1980) stand seit ihrem Debüt zu Anfang des Ersten Weltkriegs mit vielen Größen des deutschen Theaters auf der Bühne. Ihre lebendig und unterhaltsam erzählten Memoiren lesen sich wie ein guter Roman. Vor dem Hintergrund der bewegten ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, zeichnen sie das Porträt einer außergewöhnlichen Frau und ihren Kampf um Selbstverwirklichung. Ein autobiografisches Meisterwerk ersten Ranges. „Nur Stückwerk, lauter Scherben“ ist das Bekenntnis einer außergewöhnlichen Frau, die klarsichtig auf die ersten dreißig Jahre ihres Lebens zurückblickt. Ihre Karriere als Schauspielerin beginnt hoffnungsvoll. Jedoch muss sie am Ende ihres dritten Lebensjahrzehnts feststellen: Künstlerisch ist sie im Mittelmaß steckengeblieben; ihrer Mutter hat sie sich entfremdet; vom Sohn lebt sie getrennt; die Suche nach einem Lebenspartner hat sie aufgegeben – eine ernüchternde Bilanz. Am Ende dieses Lebensabschnitts hat Ada nichts von dem erreicht, was sie anstrebte, nichts von dem, wofür sie leidenschaftlich, bis hin zur Selbstzerstörung, kämpfte. Trotz der persönlichen Krise malen diese Memoiren aber auch ein wunderbares Sittengemälde deutschen Lebens in den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts und vor allem des künstlerischen – unverblümt, scharfzüngig, witzig.