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Die Aufgabe dieser Arbeit besteht darin, die Bedeutung motivischer Prozesse für die musikalische Form bei Josquin zu untersuchen. In der Josquin-Zeit ist musikalische Form kein Thema der Musiktheorie, weshalb der Begriff in der aktuellen Forschung nicht explizit behandelt wird. Die Analyse schlägt vor, einen musikalischen Formbegriff für Josquins Motetten zu entwickeln, der neben der Orientierung am vertonten Text und möglichen modalen Kriterien auch die motivische Arbeit berücksichtigt. Diese lässt die Motetten als bewusst durchgestaltete Kompositionen erscheinen. Obwohl sich die Motetten an den syntaktischen Strukturen der Texte orientieren und das Tenor- sowie das Kanonprinzip eine elementare Rolle spielen, geht Josquin in vielen seiner Werke über das bloße Aneinanderreihen von Abschnitten hinaus. Im dialektischen Verhältnis zu den strukturellen Elementen des Textes, Tenors oder Kanons entwickelt Josquin in der Motivik ein weiteres musikalisches Strukturelement. Dieses verleiht den Stimmen nicht nur einen strukturellen Rahmen, sondern auch eine erkennbare Gestalt. Josquin eröffnet damit der Motivik eine formbildende Kraft, die es ermöglicht, Abschnitte durch motivische Dichte zu differenzieren, Querbezüge im Werk zu entfalten und zyklische Verklammerungen sichtbar zu machen.
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Determination und Freiheit, Martin Dippon
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- 2010
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