Lateinamerikastudien in den USA, 1900 - 2010

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Die Diskussionen über die internationale Rolle Deutschlands im 21. Jahrhundert werfen die Frage nach dem Bedarf an regionalwissenschaftlicher Expertise auf. In diesem Kontext spielt die US-amerikanische Area Studies eine zentrale Rolle, die als Vorbild für die Organisation der Regionalwissenschaften in Deutschland dient. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit anderen Weltregionen in den USA reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und ist eng verbunden mit politischen und gesellschaftlichen Interessen, etwa während des Zweiten Weltkriegs oder des Kalten Krieges. Die Area Studies sind somit Produkte historischer Entwicklungen und spiegeln ein spezifisches Wissenschaftsverständnis wider. Eine kritische Wissenschaftsgeschichte der USA kann die Besonderheiten des amerikanischen Wissenschaftssystems und seiner Area Studies herausarbeiten und einen Vergleich mit dem deutschen System ermöglichen, um Innovationsspielräume aufzuzeigen. Torsten Loschkes Bericht ist ein erster Schritt in diese Richtung. Er konzentriert sich auf die Entwicklung eines bestimmten Bereichs innerhalb der Area Studies und bietet eine Materialsammlung zur Geschichte der Lateinamerikastudien in den USA. Der Bericht beleuchtet Entwicklungen seit etwa 1900, legt jedoch einen Schwerpunkt auf die Expansions- und Institutionalisierungsphase des Faches seit den 1940er Jahren und gibt einen Überblick über zentrale Personen, Institutionen und Forschungsförderungsstru