Rituale - zwischen Pathos und Folklore

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Rituale spielen eine entscheidende Rolle in Verlustsituationen, indem sie den Trauerprozess unterstützen und die Krisenbewältigung begleiten. Sie sind besondere, oft religiöse Handlungen, die nach festen Regeln wiederholt werden und ein Gefühl von Sicherheit erzeugen. In der Krisenberatung kommen rituelle Strukturen zum Einsatz, um die Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit individueller Interventionen zu erhöhen. Es ist wichtig, Rituale von formalisierte Handlungen wie Routinen oder Gewohnheiten zu unterscheiden, die zwar ähnlich erscheinen, aber nicht die tiefere, transzendierende Erfahrung eines Rituals bieten. Ein Ritual hat stets einen symbolischen Charakter und verweist auf andere Dimensionen von Zeit und Raum. Sie werden niemals willkürlich, sondern immer bewusst und mit Absicht durchgeführt. Ihre Merkmale sind Stereotypie, Förmlichkeit, Wiederholung, Öffentlichkeit und Unwiderrufbarkeit. Fehlt eine dieser Komponenten, handelt es sich nicht um ein Ritual. Gewohnheitsmäßige Handlungen sind oft absichtslos und nicht bewusst, während Routinen an Unwiderrufbarkeit mangeln. Das Heft beleuchtet die Wirkungsweisen, Formen und Abgrenzungen von Ritualen und hebt die Bedeutung der Transzendenz hervor, die für ihre Wirkung unerlässlich ist. Abonnieren Sie Leidfaden für weitere Einblicke!