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Rituale und Tabus regulieren in allen Gesellschaften das soziale Handeln, indem sie Erwartungen über Ordnungsmuster und Verhaltensschemata festigen sowie Sanktionsmechanismen für regelwidriges und regelkonformes Verhalten bereitstellen. Die Formulierung von Regeln für Rituale und Tabus ist jedoch komplex, da sie stark von Kultur zu Kultur variieren und innerhalb einer Gesellschaft gruppen- und situationsspezifische Unterschiede aufweisen können. Da Rituale und Tabus auch sprachlich sedimentiert sind und ästhetisch modelliert werden, gewinnen sie in den Textwissenschaften zunehmend an Bedeutung. Während Interaktionsrituale in der Linguistik etabliert sind, bleibt die Untersuchung verbal manifestierter Tabus ein Desiderat der Sprach- und Kulturwissenschaften, insbesondere der interkulturellen Germanistik. Rituale als traditionsbildende und ordnungsschaffende Handlungen sowie Tabus als selektiv wirkende und sanktionierte Handlungen sind symptomatisch für spezifische kulturelle Identitäten und können bei unterschiedlichen kulturellen Prägungen zu starkem Fremdheitsgefühl führen. Lernende einer fremden Sprache sollten daher für die Tabus beider Kulturen sensibilisiert werden und Strategien zur Bewältigung von Tabuverletzungen erlernen. Dies wirft die Frage auf, welche sprachlichen Mittel zur Vermeidung oder Bewältigung von Tabus beitragen können, wobei auch die literarische Auseinandersetzung mit diesen Themen hilfreich sein kann.
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Zwischen Ritual und Tabu, Ernest W. B. Hess Lüttich
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- 2013
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