Religion of love

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Künstlerbücher sind eine zentrale Werkgruppe im Oeuvre Richard Tuttles. Seine Zusammenarbeit mit Agnes Martin begann mit ihrem ersten autonomen Buch 1969, gefolgt von vielen weiteren. „Religion of Love“ stellt für Tuttle eine bedeutende Herausforderung dar, mit der er sich über Jahre auseinandersetzte. Der Text, in den 1990er Jahren verfasst, bietet Einblicke in Martins reife Gedankenwelt und bestätigt ihre Überzeugung, dass Schönheit das Geheimnis des Lebens ist. Er bringt neue Ideen mit einer Dringlichkeit hervor, die nur jemand in ihrem Alter und mit ihrer Geisteshaltung formulieren kann. Unklar bleibt, was die Perfektionistin dazu bewog, Tuttle um Illustrationen zu bitten, da sie eine klare Vorstellung von Illustration hatte. Dennoch nahm er die Herausforderung an, um die Größe einer verlorenen Freundin zu würdigen und ihr einen Abschied in Buchform zu senden, der ihm im Leben verwehrt blieb. Es bleibt zu hoffen, dass die Leser diesen vielschichtigen Austausch als Kunst genießen werden. Richard Tuttle, London, September 2014.