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Die aktuellen Nachrichten aus Osteuropa sind von Krieg, Vertreibung und Flucht geprägt, was dem Thema dieses Bandes eine bedrückende Aktualität verleiht. Das halbe Jahrhundert stabiler Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Gewalt der unterdrückten Konflikte um Lebensformen und Territorien fast vergessen. Diese Konflikte werden oft als erbitterte Kämpfe um ethnische oder nationale Identität erlebt. Der Blick in die brutale Vorgeschichte des Heimatphänomens zeigt, wie der hegemoniale Fortschritt von Industrie und Weltmarkt die materielle Dynamik zu bändigen schien. Der säkulare Modernisierungsprozess zerstört jedoch unaufhaltsam die traditionellen Grundlagen regionaler Kulturen, Gemeinschaftlichkeit und kollektiver Identität. Wir beobachten fortwährend diesen Strukturwandel, in dem das Materielle der Heimat verloren geht. Die individuellen historischen Merkmale von Landschaften, Arbeitsformen und Mentalitäten werden dem globalen Verwertungsprozess untergeordnet. Doch gerade an diesem Eigenen, das Sehnsucht und Hass stiftet, bildet sich in unserer Kindheit eine psychosoziale Disposition, die unser Wesen prägt. Heimat wird so zu dem, was dem Einzelnen eigen ist und was er affirmativ oder kritisch, getrieben oder sublimierend erleben kann.
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Wem gehört die Heimat?, Wilfried Belschner
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- 1995
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