Lotte Cohn

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Lotte Cohn zählt zu den wenigen Architekturpionierinnen des letzten Jahrhunderts, die nicht nur ein umfangreiches bauliches Œuvre hinterlassen hat, sondern auch schriftliche Zeugnisse über ihr Leben und ihre berufliche Praxis in einem männerdominierten Umfeld. Diese Dokumente sind für die weibliche Architekturgeschichte von großer Bedeutung. Seit ihrer Einwanderung 1921 ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina reflektierte sie über mehr als 60 Jahre in Briefen, Selbstzeugnissen, Artikeln und Vorträgen ihre Arbeit und Erfahrungen im neuen Land. Sie berichtete von den Anfängen der jüdischen Baubranche und Architekturentwicklung, von den Planungen für landwirtschaftliche Genossenschaftssiedlungen bis hin zu soziologischen und politischen Betrachtungen der Architektur nach der Staatsgründung Israels. Ihre persönliche Lebensgeschichte, die in Berlin begann, spiegelt auch die Schicksale deutschsprachiger Einwanderer in Palästina und Israel wider. Die zweibändige Edition beleuchtet Cohns Einfluss auf die israelische Baugeschichte und ihre Rolle als erste Frau ihrer Profession im Land. Der zweite Band umfasst 80 Briefe an 15 Korrespondenzpartner*innen, darunter bedeutende Persönlichkeiten wie Käthe Jacob und Gershom Scholem.