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Der Vorrang des Selbst

Zur Bestimmung eines zeitadäquaten Moralbegriffs

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Die praktische Grundfrage der Philosophie umfasst das individuelle gute Leben und die kollektive Sittlichkeit. Angesichts der Pluralisierung erscheinen traditionelle Antwortstrategien unzureichend, insbesondere der moderne Moralbegriff, der einer kritischen Auseinandersetzung bedarf. Der Autor entwickelt eine vernunftskeptische Argumentation, die sich mit den einflussreichen Ideen von John Rawls auseinandersetzt. Moralische Normen sind Wertungen, die aus spezifischen Auffassungen des guten Lebens hervorgehen. In Reaktion auf postmoderne Zweifel an substantiellen Erkenntnismöglichkeiten präsentiert der Autor eine innovative Strukturanalyse des Guten. Partikulare Inhalte entstehen auf der Sinnebene des Individuums, wobei das Weltbild als Rechtfertigungsmatrix für die Bestimmung des sinnvollen Guten dient. Die Kategorie der Lebensform bildet eine kollektive, jedoch partielle Schnittmenge individueller Lebensentwürfe. Dies führt zu einer Neudefinition der Moral, die zwei hierarchisch geordnete Dimensionen umfasst: Moral als Bestandteil des guten Lebens und die intersubjektiven Regulative, die in der Dimension der Sozialmoral formuliert werden. Dieses zeitgemäße Verständnis von Moral verstetigt Konflikte und fordert das Individuum zu einer entschlossenen Stellungnahme in Bezug auf einen vorgelebten, jedoch nicht legitimierbaren Selbstentwurf auf. Die zentrale These des Buches besagt, dass Moral zu einer Frage der persönlichen Haltu

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Der Vorrang des Selbst, Andreas Schmiedner

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2017
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