Über Riesen und Zwerge

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Waren die Darstellungen der USA und der Sowjetunion in der sozialistischen Tschechoslowakei so einseitig, wie es die offizielle Zeitung der Kommunistischen Partei vermuten lässt? Diese Untersuchung analysiert die visuellen und textuellen Repräsentationen beider Länder in der tschechoslowakischen Öffentlichkeit von 1948 bis 1989 und deren Wandel. Es wird deutlich, dass die KSC beim Versuch, eine polarisierte Sichtweise zu etablieren, auf verschiedene Schwierigkeiten stieß. Dazu gehörten die Kontinuität bestehender Vorstellungen, die Ineffektivität der Zensur, Wendepunkte wie der Einmarsch des Warschauer Paktes 1968 und das Misstrauen eines kleinen Landes gegenüber den Weltmächten. Zudem wird untersucht, welche Funktionen die Bilder der USA und der Sowjetunion in tschechoslowakischen Debatten hatten. Während die KSC diese Darstellungen zur Legitimierung des Sozialismus und zur Delegitimierung des Kapitalismus nutzte, fanden verschiedene Akteure Wege, von den offiziellen Bildern abzuweichen und sie für eigene Zwecke zu nutzen, einschließlich der Kritik an Missständen im Land. Diese Arbeit hinterfragt die oft angenommene passive Rolle der Gesellschaft im Staatssozialismus und trägt zur Medien- und Kulturgeschichte der Tschechoslowakei bei.