Islamic Finance im deutschen Recht

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In den letzten Jahren hat der deutsche Finanzmarkt eine gestiegene Nachfrage nach alternativen und nachhaltigen Finanzinstrumenten erlebt, wobei auch Islamic Finance an Bedeutung gewinnt. Islamic Finance umfasst Finanzprodukte, die mit dem islamischen Recht (Scharia) vereinbar sind. Während solche Produkte in der arabischen Welt und Malaysia eine lange Tradition haben, sind sie in Europa erst seit der Jahrtausendwende verstärkt in den Fokus gerückt. Seit 2015 gibt es in Deutschland ein Kreditinstitut, das ausschließlich schariakonforme Bankprodukte anbietet. Der Autor beleuchtet zunächst die rechtlichen Grundlagen und definiert Islamic Finance sowie Islamic Banking. Anschließend untersucht er, wie Islamic-Finance-Produkte im deutschen Bankensektor angeboten werden, insbesondere in standardisierter Form für Privat- und Firmenkunden. Ein Schwerpunkt liegt auf der zivilrechtlichen Beurteilung von standardisierten schariakonformen Produkten, insbesondere den häufigsten Formen wie Murabahah, Mudarabah und Musharaka. Abschließend wird das Islamic Finance im Kontext des deutschen Öffentlichen Rechts eingeordnet, insbesondere hinsichtlich der Erlaubnispflicht nach § 32 KWG. Die Ergebnisse dieser Studie sind sowohl für Juristen als auch für Praktiker im Finanzwesen von Bedeutung, die sich mit religiös geprägten oder alternativen Finanzinstrumenten auseinandersetzen.