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„Meiden Sie Untätigkeit, sie ist die Mutter aller Laster...“ - zu Muße und Weiblichkeit in der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts

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Das Thema Muße wird nicht nur in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft, sondern bereits im 19. Jahrhundert intensiv diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die sinnstiftende Gestaltung der Zeit. In der russischen Adelsgesellschaft war der Umgang mit der eigenen Zeit für Frauen stark eingeschränkt. Trotz eines Überflusses an (freier) Zeit war das Leben adliger Mädchen und Frauen durch strikte Zeiteinteilungen geprägt. Geschlechtsspezifische Raum- und Tätigkeitszuschreibungen bestimmten ihren Alltag und schränkten die Selbstbestimmung erheblich ein. Diese Studie beleuchtet das Phänomen der Muße unter den besonderen Bedingungen der russischen Adelsgesellschaft und verknüpft es mit zeitgenössischen Vorstellungen von idealer Weiblichkeit. Durch die Analyse normativer Literatur, wie Anstands- und Erziehungsbücher sowie fiktionale Texte von bekannten und weniger bekannten Autorinnen, werden Konzepte von Muße und Weiblichkeit in der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts identifiziert. Typische Räume wie Gärten und Fenster sowie Tätigkeiten wie Sticken prägen die weibliche Muße. Die narrative Ästhetisierung von Mußeerfahrungen bietet die Möglichkeit, zeitgenössische Idealvorstellungen von Weiblichkeit subversiv zu hinterfragen und alternative Perspektiven zu entwickeln.

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„Meiden Sie Untätigkeit, sie ist die Mutter aller Laster...“ - zu Muße und Weiblichkeit in der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts, Bianca Schlawin

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2019
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