Ramakien. Das Nationalepos Thailands

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In der kulturellen Tradition Thailands zeigt sich das Ramakien in vielen Formen: als literarische Komposition, klassisches Tanzdrama, Schattenspiel, Tempelfreske, Skulptur und Gemälde. Die Thais glauben, dass die Geschichte um den Helden Phra Ram im historischen Königreich Ayutthaya spielt. Das Ramayana, bzw. Ramakien, symbolisiert den Kampf zwischen Gut und Böse. Ram verkörpert den idealen Menschen, während Sida als Vorbild für eheliche Treue gilt. Verschiedene menschliche Eigenschaften wie Bequemlichkeit, Leidenschaft, Liebe, Treue und Aufopferung werden durch die Figuren dargestellt. Es ist Mythos, Geschichte und Folklore, die seit Generationen die moralischen, ethischen und religiösen Werte der Völker Indiens und Südostasiens prägen. Die Adaption des indischen Klassikers in den thailändischen kulturellen Kontext gelang mühelos, da sie die südostasiatische Identität verkörpert und aufgrund ihrer literarischen Eleganz als Zugang zur Welt des Übersinnlichen gilt. Die kulturhistorische Bedeutung des Werkes ist vergleichbar mit der Popularität des Nibelungenliedes, dem literarischen Impetus von Goethes und Schillers Werken sowie der religiösen Autorität der Bibel.