Vergessen

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Kollektives Gedächtnis, Orte der Erinnerung und die umfangreiche Sammlung von Daten prägen unsere Gesellschaft, die im Kampf gegen das Vergessen steht. Dabei wird das Verblassen der Erinnerung oft als Verlust oder Krankheit betrachtet, während es auch als notwendige Strategie im Umgang mit der täglichen Informationsflut interpretiert werden kann. Die Digitalisierung verstärkt den Wunsch nach – oder das Recht auf – Vergessen, da es zunehmend schwieriger wird, persönliche Spuren zu verwischen. Dieser kunstvoll gestaltete Band fokussiert nicht die Erinnerung, sondern deren Erlöschen. Er beleuchtet die neurologischen Prozesse des Vergessens und den Widerstand dagegen durch Denkmäler, die Rolle von Museen und Archiven sowie die Bedeutung von Kunst, Musik und Sprache. Zudem wird das Recht auf Vergessen thematisiert. In diesem interdisziplinären Werk finden sich zeitgenössische und künstlerische Auseinandersetzungen, die verschiedene Perspektiven auf das Vergessen bieten. Mit Beiträgen von namhaften Künstlern und Autoren wie Christoph W. Bauer, Christian Boltanski, Ingrid Brodnig und vielen anderen wird ein facettenreicher Blick auf die kulturellen Aspekte des Vergessens geworfen. Eine begleitende Ausstellung fand im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum vom 13. Dezember 2019 bis 8. März 2020 statt.