Prostitutive Intimkommunikation

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Das Phänomen der Prostitution wurde lange Zeit ausschließlich an der Person der Prostituierten festgemacht. In jüngerer Vergangenheit fand jedoch auch der Kunde prostitutiver Dienstleistungen Berücksichtigung. Der Soziologe Ahlemeyer geht in seinen Untersuchungen weiter und betrachtet intime Beziehungen als soziale Systeme, in denen kommunikative Prozesse die Beteiligten zu einer Einheit machen. Seine Forschung weicht von der Beschreibung von Unterschieden zwischen Prostituierten und Freiern ab. Die Analyse von 38 qualitativen Tiefeninterviews mit Männern und Frauen über ihren letzten sexualisierten Akt, der durch Geldzahlungen zustande kam, ist Teil seiner umfassenden Forschungsarbeit über intime Kommunikationssysteme. Die Ergebnisse zeigen, wie das System prostitutiver Intimkommunikation in seiner Umweltabhängigkeit Möglichkeiten und Grenzen für sexuelles Erleben und präventives Handeln schafft. Aus den Erkenntnissen lassen sich wichtige Ansatzpunkte und Einschränkungen für präventive Interventionen im Sexgewerbe ableiten, die auf den letzten sechs Seiten erläutert werden. Das Buch ist anspruchsvoll, da es in Wissenschaftsjargon verfasst ist und umfangreiche Textpassagen aus den Originalinterviews enthält. Dennoch lohnt es sich, selbst wenn man nur Auszüge liest.