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Wieso sollte man sich im Zeitalter des Computers dem Studium literarischer Handschriften verschreiben? Ist es etwa, wie immer bei technischen Umbrüchen, nur die Sehnsucht nach dem schon fast Verlorenen? Die Studie beweist das Gegenteil. Der kritische Blick auf literarische Handschriften, so wie er hier methodisch und theoretisch gelehrt wird, ist nicht ein Endzeitphänomen, sondern öffnet neue Perspektiven. Literarische Handschriften enthalten in den überlieferten Entwürfen, Notizen, Skizzen, Erstniederschriften und Überarbeitungen zwar die für den Philologen und Editionswissenschaftler wichtigen Varianten. Wichtiger erscheint hier jedoch das ungeahnt reiche Material, das als Zeuge von Schreibprozessen erfaßt und interpretiert wird. Die in Frankreich entstandene, inzwischen unter dem Namen «critique génétique» bekannt gewordene literaturwissenschaftliche Methode wird erklärt, argumentiert und zur Diskussion gestellt. Mit der so beschriebenen Hinwendung zu Schreibprozessen verlagert sich jedoch auch die Begrifflichkeit. Nicht die vollkommene Form, die geschlossene Struktur des Werkes allein ist ausschlaggebend für die ästhetische Wertung, sondern ebenso die komplexen Gebilde seiner inneren Dynamik, seiner virtuellen Verzweigungen, seiner Sackgassen. Hinter dem Interesse an der «Spurensuche» verbirgt sich die epistemologische Frage nach Prozessen, nach dem «work in progress» im allgemeinen.
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Literarische Handschriften, Almuth Gre sillon
- Langue
- Année de publication
- 1999
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