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Polizey und Geschlecht

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In der Spätaufklärung übernahmen Staat und Polizey die Aufgabe, bürgerliche Frauen zur Mütterlichkeit zu erziehen, indem sie die Staatsbürgerin als gute Mutter definierten. Dies trug entscheidend zur Etablierung der modernen Mutterrolle und zu aktuellen Vorstellungen von Weiblichkeit bei, während die hierarchische Ordnung der Geschlechterverhältnisse aufrechterhalten wurde. Ein weitgehend unbekanntes Gebiet in der Pädagogik und den Geschlechterdiskursen der deutschen Aufklärung ist die Rolle der Polizeywissenschaft im Prozess der Normierung der modernen Mutterrolle. Die Polizey war nicht nur für Überwachung und Bestrafung zuständig, sondern auch für Gesetzgebung und das Wohl der Bürger. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts engagierte sie sich aktiv in der Erziehung der Mütter aus gebildeten Schichten. Staatswissensschaftler und Ärzte förderten im Rahmen der medizinischen Polizey Konzepte von mütterlicher Pflege und Erziehung als staatliches Programm. Sie verbanden Medizin, Staatswissenschaft, Philosophie und Pädagogik, um die absolutistische Bevölkerungspolitik in Anleitungen zur Erziehung und Kontrolle von Frauen zu übersetzen. Mit ihren wissenschaftlich fundierten und philosophisch abgesicherten Ansätzen legitimierten sie die soziale und politische Unterordnung der Frauen, die den bürgerlichen Prinzipien von Freiheit und Gleichheit widersprach.

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Polizey und Geschlecht, Sabine Toppe

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1999
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