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Der Name der Witwe

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Was hält jene Jahrhunderte der Geschichte zusammen, die wir »Mittelalter« nennen? Bernhard Jussen sucht die Antwort in kulturspezifischen Sprechweisen. Er untersucht, wie um das Jahr 400 Grundideen der christlichen Gesellschaft in eine standardisierte Sprache übersetzt worden sind, deren bloßer Gebrauch die kulturelle Stabilität maßgeblich sicherte. Im Zentrum steht eine Denkfigur, die um das Jahr 400 von den christlichen Autoren buchstäblich erfunden worden ist: die immerfort klagende und büßende Witwe, die Trauer als Lebensform. Sie war Signum der Menschheit auf Erden, der ecclesia als klagender Witwe des verstorbenen Christus. Untersucht wird insbesondere das Gesellschaftsmodell der »Jungfrauen – Witwen – Verheirateten«, mit dem die moralische Hierarchie der Gesellschaft artikuliert wurde. Es wird deutlich, dass kulturspezifische Semantik und Ideengeschichte nicht in denselben Bahnen verliefen und nicht unbedingt kausal aufeinander bezogen waren. Das Zerfallen der über Jahrhunderte stabilen Sprechweisen erfasst man kaum, wenn man berühmte Personen heranzieht, die stets für das »Neue« stehen – Bernhard von Clairvaux etwa oder Meister Eckart. Die »mittelalterlichen« Sprechweisen verloren ihre Funktion, während sich die Vorstellungen kaum geändert haben.

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Der Name der Witwe, Bernhard Jussen

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2000
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