Kopfwandler

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Sigmund Freud analysierte in seinem Klassiker Phänomene wie Versprecher und legte damit den Grundstein für die Untersuchung des verkopften Menschen, den Kopfwandler. Diese Individuen leben in ihrem Kopf und haben wenig Kontakt zu ihrem Körper und anderen Menschen. Gemeinsames Merkmal ihrer Biografien ist, dass sie als Kinder emotionalen Schwierigkeiten ausgesetzt waren, ohne angemessene Unterstützung von Erwachsenen zu erhalten. Dies führte dazu, dass sie früh reif werden mussten und sich selbst die Eltern ersetzen. Ihre Fantasie, eine Ausnahme zu sein, bietet ihnen Trost und ein Gefühl der Einmaligkeit. Diese Fantasie ist bei ihnen besonders stark ausgeprägt und beeinflusst ihr Verhalten, etwa wenn sie ständig zu spät kommen. Antonie Ladan präsentiert eine 'aktive' Behandlungstechnik, bei der der Analytiker Verhaltensauffälligkeiten in der Übertragung anspricht und so als Zugang zum Unbewussten des Patienten dient. Dadurch wird die geheime Fantasie des Patienten bewusst gemacht. Ladan veranschaulicht sein analytisches Vorgehen durch überzeugende Fallschilderungen und literarische Beispiele, darunter die Werke von Michael Ende und Oscar Wilde. Er vertritt eine moderne Psychoanalyse, die Erkenntnisse aus der Säuglingsforschung, Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie, Neurobiologie und Gehirnforschung integriert.