Fliegende Blätter

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Die Publikationswelle des 16. Jahrhunderts verwandelte die Reformation in ein bedeutendes Medienereignis, wobei Druckerzeugnisse die bisherigen Kommunikationsprozesse überholten. Illustrierte Flugblätter, als kostengünstige Informationsmedien, erreichten besonders erfolgreich die Öffentlichkeit. Renommierte Künstler wie Hans Sebald Beham, Lucas Cranach d.Ä., Albrecht Dürer und andere schufen Holzschnitte für diese Einblattdrucke, die politische, religiöse und gesellschaftliche Themen ihrer Zeit behandelten. Porträts von Persönlichkeiten wie Luther, Melanchthon und Karl V. sowie Fabeln, Sprichwörter und Berichte über Wunder, Missbildungen, Katastrophen und Verbrechen fanden in diesen Blättern ihren Platz. Eine der größten deutschen Sammlungen von illustrierten Einblattdrucken, die im Schlossmuseum der Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha aufbewahrt wird, bietet einen reichen Schatz reformationsgeprägter Druckgrafik. Diese Sammlung, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht und rund 700 Flugblätter aus den Jahren 1480 bis 1599 umfasst, wird nun erstmals in ihrer Gesamtheit veröffentlicht. Die Erschließung des Bestandes erfolgte im Rahmen der Projektgruppe Reformationsgeschichte, an der die Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha sowie die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha beteiligt waren.