Julius Kurth (1870-1949)

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Julius Kurth (1870–1949), Pfarrer, Sammler und Wissenschaftler, ist bekannt für seine Sammlung ägyptischer Kleinkunst, die heute in der Universität Halle-Wittenberg aufbewahrt wird, sowie für seine umfangreichen Veröffentlichungen über den japanischen Farbholzschnitt. Während seine ägyptologischen Verdienste bereits durch einen vorzüglichen Bestandskatalog gewürdigt wurden, fehlte eine umfassende Darstellung seiner weiteren Leistungen. Der von Hartmut Walravens herausgegebene Band dokumentiert und analysiert Kurths sämtliche Publikationen. Besonders hervorzuheben sind seine Monographien über die japanischen Künstler Utamaro, Harunobu und Sharaku sowie seine Geschichte des japanischen Holzschnitts, die zwischen 1925 und 1929 in drei Auflagen veröffentlicht wurde. Kurth, der Japanisch autodidaktisch erlernte, verfasste bereits 1904 ein Schauspiel über die geheimnisvolle Figur Sharaku, das nun erstmals in diesem Band erscheint. Seine Holzschnittsammlung, die eine wichtige Grundlage für seine Arbeiten darstellte, wurde von seinen Erben verkauft, doch können durch Abbildungen und Verweise in seinen Veröffentlichungen Teile der Kollektion rekonstruiert werden. Ergänzt wird der Band durch Briefe des Zeichners und Exlibriskünstlers Franz von Bayros an Kurth sowie einen Beitrag der Kunsthistorikerin Setsuko Kuwabara zu Kurths Interesse für Japan-Exlibris.