Die Spinne, das Silberfischchen und ich

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In seinen Pinselnotizen vermittelt Yang Mu seine weitreichenden Einsichten als Wanderer zwischen Kulturen. Die zwölf Prosastücke stammen aus verschiedenen Essaysammlungen und Lebensphasen und ziehen einen biographisch-geographischen Bogen von seiner Kindheit in Taiwan bis zu seinem neuen Zuhause an der amerikanischen Pazifikküste. Yang Mus wechselnde Lebensmittelpunkte – Taiwan, Hongkong und Seattle – spiegeln sich in seinen Texten wider und eröffnen eine exotische Welt, die dennoch mit eigenen Erfahrungen verknüpft werden kann. Die Betrachtungen, die an der Schnittstelle zwischen Literatur und Leben angesiedelt sind, können sowohl Reisenotizen als auch Werkkommentare sein und verdichten beiläufige Beobachtungen zu tiefen Erkenntnissen. Oft regen Tiere, wie Silberfische, Kojoten oder Steppenwölfe, den Dichter zu grundlegenden Überlegungen an. Kindliche Neugier und menschliche Zuwendung inspirieren Yang Mu, selbst in den scheinbar belanglosesten Kleinigkeiten. Die Kunst des Beiläufigen zeigt sich auch in seinen Überlegungen zum Wetter und alltäglichen Verrichtungen, die durch intertextuelle Bezüge in einen größeren Kontext gestellt werden. Yang Mu ist Taiwans bedeutendster Dichter, dessen poetische Stimme sowohl in der chinesischen Tradition als auch in der westlichen Romantik und Moderne verwurzelt ist und die zeitgenössische chinesische Literatur mit einem einzigartigen Ton bereichert.