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Steckt womöglich ein grundsätzlicher Fehler im Konzept des Naturschutzes? Natur ist von Natur aus veränderlich, und das aktive Konservieren eines bestimmten Zustands stellt einen Eingriff in den Naturhaushalt dar. Viele Eingriffe haben „mehr Natur“ geschaffen als zuvor, wobei Städte oft artenreicher sind als einige Flächen in der „freien Natur“. Arten breiten sich aus, während andere verschwinden – trotz Naturschutz. Fremde Arten siedeln sich an, während der Naturschutz sie nicht akzeptiert, aber viele „alte“ Fremdlinge schützt. Seltene Arten werden als Waffe gegen Baumaßnahmen eingesetzt, doch wenn sie sich auf bebautem Gelände ansiedeln, gibt es keine Kompensation. Der Naturschutz erhebt durch „Ausgleichsmaßnahmen“ zusätzliche Steuern und wirkt als Hindernis für die Forschung. Josef H. Reichholf analysiert diese Situation und entwirft einen „zukunftsfähigen Naturschutz“. Er fragt, warum Naturschutz trotz seiner Bedeutung ein so schlechtes Image hat, während Einschränkungen in anderen Bereichen akzeptiert werden. Im Naturschutz gelten sie oft als überzogen oder wirtschaftlich nicht tragbar. Wem nützt der Naturschutz, wenn die Natur sich nicht im geschützten Zustand verharrt?
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Naturschutz, Josef H. Reichholf
- Langue
- Année de publication
- 2010
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