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Von Konkurrenten und Lieblingen

Geschwisterbeziehungen im deutschbaltischen Adel des 18. und 19. Jahrhunderts

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Bis anhin herrschte in der Familiengeschichte vorwiegend eine vertikale, hierarchische Perspektive. Anhand von autobiografischen Schriften deutschbaltischer Adliger untersucht Denise von Weymarn-Goldschmidt die horizontale Ebene in Familiengefugen, namlich die Geschwisterbeziehungen. Dabei unterscheidet sie zwischen Vollgeschwistern, Halbgeschwistern, Stiefgeschwistern und illegitimen Kindern. Gerade der Umgang mit den illegitimen Kindern verdeutlicht den Unterschied zwischen nominellem und gelebtem Familienverstandnis. Fokussiert wird zudem der haufig grosse Altersunterschied zwischen den Kindern, wodurch die Geschwister teilweise erst im Erwachsenenalter miteinander vertraut wurden. Weitere Themenfelder, die die Familien pragten, sind Lieblingskinder, Aufwachsen von Geschwistern in getrennten Haushalten, das gemeinsame Wohnen von erwachsenen Geschwistern und der Umgang mit dem Tod von Geschwistern. Der grosse Altersunterschied zwischen den Geschwistern fuhrte zu Generationenverschiebungen und in einigen Fallen zu Ehen zwischen Onkeln und Nichten. Die Folgen fur das familiare Machtgefuge bei einer generationenubergreifenden Ehe und die (fehlenden) Bezuge zum Inzestdiskurs werden genauso diskutiert wie die Rolle von Onkeln und Tanten. Die vorliegende Untersuchung von Geschwisterbeziehungen liefert ein neues Element zum Verstandnis historischer Familienformen.

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Von Konkurrenten und Lieblingen, Denise von Weymarn-Goldschmidt

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2022
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