Sämtliche Werke

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In diesem Band sind mehrere Texte und ungedruckte Briefe versammelt, die sich mit „Rassenfragen“ beschäftigen, einem Thema, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer wissenschaftlichen Mode mit weitreichenden Folgen wurde. Rudolf Virchow hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt, während auch populärwissenschaftliche, ungenaue Literatur florierte. Ein Beispiel ist der Aufsatz „La race prussienne“ von Armand de Quatrefages aus dem Jahr 1871, der voller wissenschaftlicher Unsauberkeiten war und die Preußen als dunkelhaarige Finnen darstellte, was die „rassische“ Einheit der blonden Germanen als Irrtum bezeichnete. Die Reaktion deutscher Gelehrter war enorm. Virchow, der sich bereits mit Rassenfragen und verschiedenen Schädeltypen beschäftigt hatte, reagierte schnell und widerlegte das Pamphlet seines französischen Kollegen in mehreren Vorträgen. Darüber hinaus untersuchte er die alten und modernen Germanen in seiner umfassendsten gedruckten Studie zu diesem Thema, die hier nach über 130 Jahren erstmals wieder vorgelegt wird. Der Wert dieser Veröffentlichung wird durch eine forschungsgeschichtliche Einleitung des Herausgebers und umfangreiche Register (Sach-, Personen-, geographisches und Ortsnamen-Register) erhöht.