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Marlies Hempel

    Lernen im Sachunterricht
    Entwicklungslinien Sachunterricht
    Mit Kindern forschen lernen
    Verschieden und doch gleich
    Grundschulreform und Koedukation
    Lernwege der Kinder
    • Koedukation ist seit fast 100 Jahren ein zentrales bildungspolitisches Thema, und die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen ist seit einem halben Jahrhundert normal. Dennoch zeigen Schulforschungsergebnisse der letzten zwei Jahrzehnte, dass unreflektierte Koedukation keine Garantie für Chancengleichheit bietet. Im Osten Deutschlands gibt es trotz einer langen Tradition der Koedukation Anzeichen eines heimlichen Lehrplans zur Geschlechtererziehung, was wichtige bildungspolitische Fragen aufwirft. Die feministische Schulforschung wurde im Rahmen der Grundschulreform zwar berücksichtigt, doch eine geschlechterbewusste Grundschulpädagogik bleibt oft aus. Die Individuation der Geschlechter erfordert Unterstützung im Kontext eines zweigeschlechtlichen Kultursystems. Die vorgestellten Forschungsarbeiten erweitern die Diskussion zur Grundschulreform um Perspektiven zur Geschlechtersozialisation, demokratischen Interaktionen und der Berücksichtigung der Geschlechterkategorie in der Didaktik. Beiträge thematisieren unter anderem den Einfluss von Geschlechterstereotypien auf das Verhalten von Schülern und Lehrerinnen, die Herausforderungen an die Schule sowie Ansätze zur Konfliktbewältigung und geschlechtsspezifische Aspekte des Lernens. Diese Akzente setzen wichtige Impulse für eine geschlechterbewusste Pädagogik in der Grundschule.

      Grundschulreform und Koedukation
    • Der „Kinderforschungstag“ an der Universität Vechta ermöglicht Bachelorstudierenden im Fach Sachunterricht erste schulpraktische Erfahrungen. Im Projektseminar „Kind und Sache im Lehr-Lern-Kontext“, geleitet von Frau Prof. Dr. Marlies Hempel, wird ein optimaler Rahmen für eigenverantwortliches und kooperatives Studieren geschaffen. Die Studierenden entwickeln Lernangebote, die Kinder zum Forschen und Entdecken anregen, etwa Fragen wie: Warum fliegt ein schweres Flugzeug? Wie kommen Nachrichten in den Fernseher? Warum fallen hohe Türme nicht um? Diese theoretisch fundierten Angebote erfassen die Fragen und Probleme der Kinder und wenden fachdidaktische Kenntnisse an, um Forschungsstationen aus der Lebenswelt der Kinder zu gestalten. Nach dem Kinderforschungstag reflektieren die Studierenden professionell über ihre Erfahrungen. Dieser jährlich stattfindende Tag lädt Kinder der Region ein und bietet angehenden Lehrkräften die Möglichkeit, sich in ihrem zukünftigen Beruf auszuprobieren. Die Publikation beschreibt die Erfahrungen mit dem Seminar, die Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Universität sowie die Grundideen der Forschungsstationen. Diese Lernangebote sind ein erster Schritt für die Studierenden, sich fachdidaktisch und methodisch mit Themen auseinanderzusetzen und regen zum Weiterdenken an, obwohl die Studierenden zu diesem Zeitpunkt erst am Anfang ihres Studiums standen.

      Mit Kindern forschen lernen
    • Die historische und aktuelle Entwicklung des Sachunterrichts und seiner Didaktik kann nicht nachvollzogen werden, ohne die Absichten und Ziele, die Irrtümer und Zweifel zu verstehen, die Menschen in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen ihrer Zeit, mit den Bedingungen von Schule und den gängigen theoretischen Auffassungen einer bestimmten Epoche hatten. Diese Persönlichkeiten sind es, die die jeweiligen Theorien prägen, so dass ihre Sicht auf den Sachunterricht die Analyse der Entwicklungslinien dieses Faches nachhaltig unterstützen dürfte. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligten sich mit ihren Reflexionen zur Geschichte der deutschen Grundschule und des Faches Sachunterricht und seiner Didaktik an diesem Band, der anlässlich des Jubiläums von 90 Jahren Grundschule und 40 Jahren Sachunterricht erscheint.

      Entwicklungslinien Sachunterricht