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Stephanie Schroedter

    Vom "Affect" zur "Action"
    Paris qui danse
    Barocktanz im Zeichen französisch-deutschen Kulturtransfers
    Bewegungen zwischen Hören und Sehen
    • Bewegungen zwischen Hören und Sehen

      • 633pages
      • 23 heures de lecture

      Die Untersuchung künstlerischer Darstellungsformen, die Musik oder Klänge nutzen, beleuchtet die Interaktion von akustischen und optischen Bewegungen. Diese Bewegungen werden sowohl in ihren sicht- und hörbaren Gestaltungen als auch in den emotionalen und imaginären Dimensionen betrachtet. Anhand von Beispielen aus Musik- und Tanztheater, Performance-Art, Filmkunst und neuen Medien werden die wahrnehmungsästhetischen Aspekte verschiedener Bewegungsdimensionen thematisiert, unabhängig von klaren Gattungsgrenzen. Besonders interessant ist die Wechselwirkung zwischen Hören und Sehen, wie sich das Hören von Musik durch visuelle Bewegungen verändert und umgekehrt. Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob neben synästhetischem Hören auch kinästhetisches Hören existiert, das Musik als körperliche, jedoch nicht immer sichtbare Bewegung begreift. Diese Diskussion eröffnet neue methodische Ansätze, die sich mit der Verkörperung von Musik durch verschiedene Interpreten sowie der Körperlichkeit der Musik selbst befassen. Hör- und sichtbare sowie kaum noch wahrnehmbare Bewegungen dienen als Bezugspunkt für die Analyse von Musik, Tanz, Theater, Film und Medien. Über vierzig Wissenschaftler aus dem In- und Ausland diskutierten auf einer Konferenz die Performativität von Musik.

      Bewegungen zwischen Hören und Sehen
    • Die Tanzhistoriographie profitiert von der umfangreichen Dokumentation des „Barocktanzes“, der höfisch geprägten Tanzkunst des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Besonders interessant ist die Entwicklung einer Tanznotation, die als kunstvolles Medium zur Verschriftlichung kodifizierter Bewegungsfolgen dient. Bisher konzentrierte sich die Barocktanzforschung vor allem auf Frankreich und England, während diese Veröffentlichung die Aneignung der französischen Tanzkultur im deutschsprachigen Raum untersucht. Im Mittelpunkt stehen zwei Tanzbücher, die 1705 in benachbarten Orten veröffentlicht wurden: Huguo Bonnefonds „Abregée des Principes de la Dance“ und der „Maître de Danse oder Tantz=Meister“, dessen Autor nur durch die Initialen IHP bekannt ist. Diese Quellen werden im Original abgebildet, für den praktischen Gebrauch transkribiert und dreisprachig kommentiert, um die Rekonstruktion und Neuinterpretation anzuregen. Die Untersuchung beleuchtet, wie die französische Tanzpraxis in der deutschsprachigen Region übernommen wurde und bietet damit wertvolle Einblicke in die Entwicklung des Barocktanzes und seiner Notationssysteme.

      Barocktanz im Zeichen französisch-deutschen Kulturtransfers
    • Paris qui danse

      • 835pages
      • 30 heures de lecture

      Im Unterschied zu den zahlreichen, nicht zuletzt an Walter Benjamins Passagen-Projekt anknüpfenden Untersuchungen zu Paris als einer Großstadt der Moderne konzentriert sich die vorliegende Studie vor allem auf jene Bewegungs- und Klangräume, die Paris zu einer Tanz- und Musikmetropole des 19. Jahrhunderts avancieren ließen. Dabei galt es, einen ›synchronen‹ Blick auf die sehr verschiedenen, auch vermeintlich einander ausschließenden Tanz(musik)kulturen zu werfen und ungeachtet ihrer Divergenzen die Transferprozesse und Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Ebenen kulturellen Handelns zu fokussieren. Vor diesem Hintergrund zeigte sich eine Verstädterung des Theaters, die unmittelbar mit einer Theatralisierung und Mythisierung der Stadt korrespondierte. Mehr noch: Die Stadt, gemeint ist Paris zwischen der Juli-Monarchie und dem Second Empire (1830–1870), bot nicht nur ein öffentliches Podium für Repräsentation und Präsenz, sondern sie war auch von Theatralität und Performativität – als spontane, unvorhersehbare Ereignishaftigkeit nicht selten katastrophischen Charakters – zutiefst durchdrungen.

      Paris qui danse
    • Die sich um 1600 am französischen Hof etablierende Tanzkunst, der sogenannte „Ballet“, unterliegt zwischen dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert einem einschneidenden Wandel: In dieser Zeitspanne vollzieht sich nicht nur eine dezidierte Trennung von Gesellschafts- und Theatertanz, sondern es werden auch künstlerischer Auftrag und gesellschaftliche Funktion der jeweiligen Bereiche neu bestimmt. Den Ausgangspunkt zu der vorliegenden Studie, die sich dieser Umbruchphase widmet, bilden schriftliche Quellen zum Tanz, die von zeitgenössischen Kunsttheoretikern und/oder Tanzpraktikern verfaßt wurden: 18 ausgewählte Tanzlehrbücher bzw. „Tanztraktate“ französischer, englischer und deutscher Provenienz werden einer eingehenden Analyse unterzogen, um formale bzw. definitorische, dramaturgische, tänzerisch-choreographische und musikalische Kriterien ausfindig zu machen, die den Übergang vom höfisch-zeremoniellen „Ballet de Cour“ zum bürgerlich-aufgeklärten „Ballet en Action“, dem Vorläufer des späteren, abendfüllenden Handlungsballetts, – zumindest im Rahmen tanzpoetischer Erörterungen – verdeutlichen.

      Vom "Affect" zur "Action"