In „Mich immer wieder neu erfinden“ teilen Baby-Boomer ihre Erfahrungen mit der längeren Lebensarbeitszeit. 28 Männer und Frauen, vom Top-Manager bis zur Hartz-IV-Empfängerin, reflektieren über berufliche Träume, Selbstlügen und Verletzungen, und enthüllen das Geheimnis lebenslanger Produktivität.
Harry Eggensperger Livres



Keine Lust mehr auf Sex. Die Geschichte dreier Männer, die es satt haben, sich für ein bisschen Geschlechtsverkehr krumm zu machen. Feminismus und die Loslösung von überkommenen Rollenbildern einmal umgekehrt: Männer ohne Lust und Libido proben den Aufstand- raus aus der Rolle des Versorgers, weg von Karriere und Kindererziehung, und vor allem nicht mehr „pimpern“müssen. Dabei geraten die drei in groteske Konflikte mit Powerfrauen, Helikoptermüttern, Escort-Ladies und anderen modernen Frauentypen. Noch nie hat ein sexfreies Leben Männern so viel Abenteuer beschert. Eine Pflichtlektüre für alle, die über sich selbst und ihren Partner lachen können.
Die demografische Entwicklung beeinflusst zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs. Längere Lebenszeiten führen zwangsläufig zu längeren Lebensarbeitszeiten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen vor der Herausforderung, sich auf diese Veränderungen einzustellen. Oft wird dies mit bekannten Forderungen nach mehr staatlicher Unterstützung, besseren Fortbildungsangeboten und einer höheren Wertschätzung älterer Mitarbeiter beantwortet. Der Text bietet jedoch einen alternativen Blick auf diese Herausforderung und untersucht den Zusammenhang zwischen der Idealisierung des Beruflichen und den Enttäuschungen älterer Mitarbeiter. Am Beispiel der Medien- und Kommunikationsbranche, die junge Mitarbeiter mit idealisierten beruflichen Vorstellungen anzieht, wird erforscht, ob diese Idealisierung und die damit verbundenen Enttäuschungen die lebenslange Motivation und Produktivität der älteren Arbeitnehmer beeinträchtigen. Qualitative Interviews mit Beschäftigten über 45 Jahren führen zu der These, dass eine Gesellschaft, die längere Produktivität anstrebt, eine Neudefinition des Beruflichen benötigt. Die Studie schließt mit einem Entwurf für gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die diesen Veränderungsprozess unterstützen könnten, und beleuchtet somit eine der drängendsten gesellschaftlichen Fragestellungen.