„Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig erinnern an Männer, Frauen und Kinder, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Vor der Wohnadresse der Opfer nennen die „Stolpersteine“ Namen, Lebensdaten und Todesort. Hinter diesen Daten verbergen sich individuelle Biografien. Das vorliegende Buch zeichnet die Lebensspuren der 320 Menschen nach, derer in Düsseldorf, Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim und Ratingen mit einem „Stolperstein“ gedacht wird. Artist Gunter Demnig’s „Stumbling Stones“ are memorials to men, women and children who were murdered by the Nazis. Placed outside each victim’s last place of residence, they cite name, dates of birth and death, and place of death, bare facts which conceal individual life stories. This book charts the fate of the 320 people commemorated by „Stumbling Stones“ in Duesseldorf, Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim and Ratingen.
Hildegard Jakobs Livres




Brandgefährlich
Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933–1945
Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Düsseldorf erlebte ihren Anfang und ihr Ende an der Königsallee 1a: Hitlers Rede im Industrieclub 1932 und das Standgericht gegen fünf mutige Bürger kurz vor der Befreiung 1945 fanden hier statt. Die „Kö“ war während dieser Zeit ein zentraler Schauplatz der Stadtgeschichte. Die Autorin zeigt, wie die NS-Diktatur das Leben in dieser rheinischen Großstadt prägte. Auf der Königsallee, bekannt für ihre luxuriösen Geschäfte und Cafés, inszenierte die Düsseldorfer NSDAP-Führung das Bild einer solidarischen „Volksgemeinschaft“. Prominente wurden geschickt, um die Sammlungen des Winterhilfswerks und anderer Organisationen zu unterstützen und das Regime positiv darzustellen. 1933 wurde die Westseite der Kö in „Albert-Leo-Schlageter-Allee“ umbenannt, was den NS-Märtyrer glorifizierte. Gleichzeitig wurden jüdische Geschäfte boykottiert und Anwohner schikaniert. Kunstgalerien wurden gedrängt, keine „entartete Kunst“ mehr zu führen, und Arztpraxen sowie Anwaltskanzleien wechselten häufig aufgrund diskriminierender Gesetze die Eigentümer. Der Band enthält persönliche Geschichten sowie viele bisher unveröffentlichte Fotos und Dokumente.
Als die Briten 1946 das neue Land Nordrhein-Westfalen aus der Taufe hoben, gab es einen Chronisten der ersten Reihe, den man heute völlig vergessen hat: Hans Berben, Journalist beim Rhein-Echo, der Jüdischen Allgemeinen und dem Spiegel. Er dokumentierte mit unverwechselbarem, teils recht privatem Blick den politischen und gesellschaftlichen Neubeginn. Seine persönlichen Kontakte in die Kultur- und Sportszene erlaubten ihm ungewöhnliche Einsichten ins Kom(m)ödchen oder in die neue jüdische Gemeinde. Hildegard Jakobs und Peter Henkel von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf haben den völlig vergessenen Fotonachlass gesichtet und aus den 11.000 Negativen über 200 beeindruckende, größtenteils noch nie gezeigte Aufnahmen ausgewählt und kommentiert. Aufwändig von Thomas Ullrich gestaltet, bietet der Bildband starke Momentaufnahmen des Lebens in der Nachkriegszeit.